Im vergangenen Jahr hat Bayern die Kindergartengebühren gesenkt. Seit September 2012 fallen pro Monat für das letzte Kindergartenjahr jetzt fünfzig Euro weniger Gebühren an als vor der Neuregelung. Die Senkung der Gebühren betrifft sowohl staatlich geförderte Einrichtungen als auch private Kindergärten.
Ab September 2013 sollen die Gebühren um weitere fünfzig Euro gesenkt werden. Wirklich gute Nachrichten. Somit müssen die Eltern 100 Euro pro Monat weniger zahlen. Die Senkung der Kindergartengebühren geht übrigens auf eine Initiative der FDP zurück.
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Kindergartengebühren in Bayern
Die Neuregelung soll Familien vor allem im teuren München finanziell entlasten. Dennoch sind die Kindergartenplätze nicht kostenlos. Bei einer durchschnittlichen Betreuungszeit von sieben Stunden pro Tag liegen die regulären Kosten in einem städtischen Kindergarten monatlich bei 197 Euro pro Kind. Zwar grundsätzlich inklusive Mittagessen, dennoch sind fast 2400 Euro im Jahr schon eine Menge Geld. Private Kindergärten zeichnen sich durch noch viel höhere Gebühren aus. Auch in Großstädten, besonders in München, sind die Gebühren für einen Kindergartenplatz um einiges höher. Gerade für kinderreiche Familien sind die Betreuungsplätze somit sehr kostspielig und zum Teil kaum aufzubringen.
Die Höhe der Betreuungsgebühr variiert übrigens je nach Gemeinde. Oftmals existiert auch eine Staffelung nach sozialen Aspekten. Manche Gemeinden gewähren einen Geschwisterrabatt, in anderen Städten hängt der Elternbeitrag vom Einkommen der Eltern ab.
Außerdem kann die Höhe der Kindergartengebühr von der Buchungszeit und dem Alter des Kindes abhängen. Eigentlich bräuchte man schon lange eine bundesweite einheitliche Regelung, die auf die individuellen finanziellen Möglichkeiten der Familien Rücksicht nimmt.
Die Senkung der Kindergartengebühren in Bayern wurde besonders durch eine familienfreundliche Politik vorangetrieben. Für die Umsetzung der Senkung der Gebühren sind jedoch die Gemeinden zuständig. Eltern müssen demnach keinen gesonderten Antrag stellen, sondern der Beitrag für den Kindergartenplatz wird automatisch von den Kindergärten gesenkt.
Allerdings sollte man einmal prüfen, ob die vereinbarten Beschlüsse auch tatsächlich umgesetzt wurden. Überweisen die Eltern beispielsweise den Beitrag per Dauerauftrag an die Kindergärten, muss demnach der Dauerauftrag auch geändert werden. Einen Hinweis wird man zwar in der Regel erhalten, aber einmal mehr Hinschauen dürfte sich lohnen. Familien mit sehr niedrigem Einkommen können dabei auch eine Ermäßigung oder eine volle Befreiung der Kindergartengebühren beim zuständigen Jugendamt beantragen.
FDP – Für mehr Kostentransparenz
Debatte um ein kostenfreies letztes Kindergartenjahr
Die Debatte um ein gänzlich kostenfreies letztes Kindergartenjahr ist aktuell im vollen Gange. Befürworter plädieren für eine Förderung der Kinder ohne eine finanzielle Belastung seitens der Eltern. Gegner des kostenlosen letzten Kindergartenjahres hingegen befürchten einen Einbruch der Qualität der Betreuung. Neben der Senkung der Kindergartengebühren, wurde außerdem eine qualitative Verbesserung der Betreuung vereinbart. Dies beinhaltet ein besser ausgebildetes Personal als auch kleinere Gruppen.
Eine Erzieherin wird künftig für eine Gruppe von acht Kindern zuständig sein. Da die Elternbeiträge für einen Kindergartenplatz je nach Gemeinde variieren, sollten sich Eltern schon im Voraus über die anfälligen Gebühren bei den zuständigen Gemeinden informieren.
Fest steht, dass die Senkung der Kindergartengebühren ein großer Schritt ist in Richtung Familienfreundlichkeit und Frühförderung von Kleinkindern. Bayern fördert somit die Bildung und Erziehung von Kindern, die in den ersten Lebensjahren so wichtig ist und die Grundlage für die weitere Entwicklung jedes Kindes stellt. Somit wird nicht nur die individuelle Entwicklung jedes Kindes gefördert, sondern auch das soziale Miteinander, welches eines der Grundpfeiler für eine gesunde und gut funktionierende Gesellschaft darstellen dürfte.
Des Weiteren unterstützt die Senkung der Kindergartengebühren die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es wird ein Anreiz geschaffen, dass jedes Kind in Bayern zumindest im Jahr vor der Einschulung einen Kindergarten besucht. Eltern von Vorschulkindern werden bereits seit der ersten Umsetzungsstufe ab September 2012 um bis zu 600 Euro im Jahr entlastet. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung und hoffen, dass weitere Entlastungen folgen werden.
UBW – Wahlprogramm Kommunalwahl 2009
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