Cannabis sativa L. – so lautet der wissenschaftliche Name für eine Pflanze, die vornehmlich wegen ihrer berauschenden Wirkung in Form der Droge “Haschisch” bekannt ist. Die Cannabis-Pflanze hat bei den meisten Menschen einen schlechten Ruf, da sie beispielsweise als Einstiegsdroge für Jugendliche gilt. Jedoch ist nur den wenigsten menschen bekannt, dass aus Cannabis, beziehungsweise Hanf, auch andere Produkte gewonnen werden können, die sich durch eine gesundheitsförderne Wirkung auszeichnen.
Inhalt
Die Bedeutung der Hanfpflanze damals und heute
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdammten die meisten Länder rund um den Globus die Cannabis-Pflanze auf die Liste der verbotenen Substanzen, da sie den berauschenden und psychoaktiven Wirkstoff THC enthält. Doch was viele Menschen längst nicht mehr wissen: Bei der Cannabis-Pflanze handelt es sich um eine der ältesten und bedeutsamsten Nutzpflanzen, die über Jahrtausende hinweg eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für Mensch und Tier darstellte. Auch heute sehen immer mehr Menschen in der Cannabis-Pflanze und dem aus ihren Fasern gewonnenen CBD-Öl eine große Chance. Was genau CBD-Öl ist und welche möglichen Einsatzgebiete es für das Produkt gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
CBD Öl als Wundermittel?
Was ist CBD Öl?
Aus den verschiedenen Pflanzenteilen der Hanfpflanze lassen sich verschiedene Öle herstellen. Die Hanfsamen, welche auch als Hanfnüsschen bezeichnet werden, eignen sich zur Herstellung von hochwertigem Hanfsamenöl, welches als gesundes Pflanzenöl ähnlich wie Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Leinsamenöl genutzt werden. Hanfsamenöl bildet zudem die Grundlage von CBD Öl, das als Hanfextraktöl mit bioaktivem Cannabidiol angereicht wird. Das Cannabidiol, kurz CBD, wird durch das Extraktionsverfahren Mazeration oder durch eine komplexe CO2-Extraktionsmethode aus der Hanfpflanze gewonnen. Je nach Produkt und Hersteller enthält CBD Öl in der Regel zwischen fünf und zehn Prozent Cannabidiol.
Wirkt CBD Öl psychoaktiv?
Im Gegensatz zu Medizinalhanf enthält CBD Öl nur einen sehr geringen Anteil an THC (bis maximal 0,2 Prozent) und ist deshalb als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Die Verwendung von CBD Öl führt also keineswegs zu einem Rauschzustandt. Das mit Cannabinoiden angereicherte Cannabisöl verfügt stattdessen über bioaktive Inhaltsstoffe, die im Rahmen einer gesunden Ernährung der Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden zuträglich sein können.
Ist der Verkauf von CBD Öl legal?
Für die Herstellung von CBD Öl werden ausschließlich spezielle Sorten von Nutzhanf verwendet, die keine berauschende Wirkung aufweisen. Nutzhanf darf nur unter strenger Aufsicht landwirtschaftlich angebaut werden, obwohl der Anteil der rauschfähigen Substanz THC mit unter 0,2 % so gering ausfällt, dass selbst bei einer großen Aufnahme keine Rauschwirkung möglich ist. Bei Cannabis, das für die Verwendung als Marihuana und Haschisch angebaut wird, liegt der THC-Gehalt bei zwanzig Prozent und mehr. Doch im Gegensatz dazu ist auf dem freien Markt erhältliches Cannabisöl legal und darf als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und gekauft werden.
Cannabis – eine uralte Heilpflanze
Schon vor Jahrhunderten galt die Wunderpflanze Hanf als gesundheitsförderndes Nahrungsmittel, das sogar in Verdacht steht, die Menschen im Mittelalter vor der Pest geschützt zu haben. Seinerzeit war Hanf eine bedeutsame Nahrungspflanze, die hauptsächlich in der armen Bevölkerungsschicht tagtäglich auf dem Speiseplan stand. Oft waren es jene armen Menschen, die vom Schwarzen Tod verschont blieben, während die reiche Bevölkerungsschicht deutlich häufiger an der Pest erkrankte.
Mittlerweile rückt die medizinische Wirksamkeit der Cannabis-Pflanze wieder in den Fokus der Medizinforschung. Zwischenzeitlich haben zahlreiche Studien weltweit die Wirksamkeit von Cannabis gegen viele Beschwerden und schwerwiegende Erkrankungen bewiesen. So ist es seit 2017 in Deutschland offiziell erlaubt, dass Patienten, die an bestimmten Krankheiten und Gesundheitsproblemen leiden, Cannabis durch Hausärzte und Fachärzte verschrieben und von der Krankenkasse bezahlt bekommen.
Als Medizinalhanf bezeichnet erhalten die betreffenden Patienten in der Apotheke beispielsweise THC-haltige Marihuana-Blüten, um diese gegen folgende Krankheiten einzunehmen:
- Tourette-Syndrom
- Multiple Sklerose
- Autismus
- Asthma
- ADHS
- Epilepsie
- HIV
- Fibromyalgie
- Morbus Crohn
- Morbus Bechterew
- Malaria
- Rheuma
- andere Autoimmunerkrankungen
Auch bei vielen weiteren gesundheitlichen Problemen wie chronische Schmerzen, depressiven Störungen, Angststörungen, Magen- und Darmbeschwerden, sowie bei der Genese nach einer Krebsbehandlung durch Chemotherapie lassen sich mit Medizinalhanf gute Behandlungserfolge erzielen. Die rechtlichen Hürden, die Patienten die Verschreibung der Hanfblüte oder wirksame Cannabis-Medikamente erlauben, sind recht hoch. In der Regel wird Medizinalhanf nur dann verschrieben, wenn der Patient schulmedizinisch austherapiert ist. Unter Umständen bekommen geeignete Patienten eine Ausnahmegenehmigung, mit denen sie medizinisches Hanf für die Eigentherapie unter strengen Auflagen und Kontrollen selbst anbauen dürfen.
Die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe in CBD Öl
Bei CBD Ölen handelt es sich um reine Naturprodukte, da Nutzhanf eine gesunde und robuste Pflanze ist, die kaum anfällig für Krankheiten ist und bei deren Anbau auf Insektizide und Pestizide fast vollständig verzichtet werden kann. Hanf, und somit auch das Cannabisöl, enthält unter anderem diese bioaktiven Inhaltsstoffe:
- Antioxidantien – zum Schutz der Zellen
- Vitamin E – zur Erhöhung der Feuchtigkeit
- Vitamine der Gruppe B – wichtig für Muskelaufbau, Sehschärfe und Hautzellen
- bioverfügbares Protein – essentiell für Eiweißproduktion (Edestin)
- Gamma-Linolensäure – positive Wirkung auf entzündliche Prozesse
Des Weiteren sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem besonders günstigen Verhältnis (1:3) enthalten. Diese Kombination an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wirkt sich positiv auf die Zellerneuerung und Zellregeneration aus und soll zudem auch eine entzündungshemmende Wirkung haben. Darüber hinaus enthält Cannabis wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente. Zu diesen zählen:
- Eisen
- Kalzium
- Kalium
- Kupfer
- Magnesium
- Mangan
- Natrium
- Phosphor
- Zink
Diese Mineralstoffe und Spurenelemente wirken sich positiv auf den Knochenaufbau und die Zahnsubstanz aus, gewährleisten den Transport von Sauerstoff in die Zellen und verbessern das Bindegewebe. Außerdem sind sie elementar für das Immunsystem und den Stoffwechsel.
Bei welchen Problemen kann CBD Öl hilfreich sein?
Cannabisöl wird als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt und soll über zahlreiche positive Eigenschaften verfügen. Bei regelmäßiger Einnahme sagt man Cannabinoidöl nach, es könne hilfreich bei der Linderung von chronischen Schmerzen und autoimmunen Beschwerdebildern sein. Aufgrund der enthaltenen Gamma-Linolensäure kann CBD-Öl zur Unterstützung bei allen entzündlich verlaufenden Problematiken eingesetzt werden (z. B. Rheuma, Gicht, Neurodermitis, Ekzeme und zahlreiche Morbus-Erkrankungen).
Diverse Studien untermauern die Vermutung, dass CBD aktiv bösartige Zellen bekämpft, weshalb es ergänzend bei Krebstherapien eingesetzt wird. In CBD Öl ist auch der Wirkstoff CBDA enthalten. Dieser soll bei Übelkeit sowie Magen-Darm-Beschwerden Linderung verschaffen. Darüber hinaus stellten bereits einige Konsumenten von CBD Öl eine stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung fest. Außerdem verfügt Cannabisöl über antibakterielle Eigenschaften, wodurch CBD Öl insgesamt für ein breites Anwendungsspektrum in Betracht kommt.
Fazit zu CBD Öl als Wundermittel
Obwohl derzeit noch wenige Studien zur Wirkung von CBD Öl vorliegen, versprechen sich viele Konsumenten von CBD Öl und Mediziner eine große medizinische Chance von dem Öl der Cannabis-Pflanze. Bislang dient das Öl zwar nur als gesundes Nahrungsergänzungsmittel, doch auch eine medizinische Nutzung scheint in der Zukunft nicht ausgeschlossen. Immerhin enthält CBD-Öl eine Vielzahl gesunder Stoffe und Vitamine und hat sowohl eine entzündungshemmende, als auch schmerzlindernde Wirkung.