Von: Holger Schossig
Umgeben von Weinbergen, am Fuße des Mains gelegen, überragt von der Festung Marienberg und die fünftgrößte Stadt in Bayern – das ist Würzburg, gleichzeitig Regierungshauptstadt von Unterfranken und Bischofsstadt.
Würzburg ist über 1.300 Jahre alt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Jahr 704 n. Chr. Seit 741 ist Würzburg Bischofsstadt. Der Ort wurde strategisch günstig am Main gegründet, was schon in früher Zeit den Handel florieren ließ.
Heute liegt Würzburg an der Romantischen Straße, mehr noch, Würzburg ist der Ausgangsort dieser Straße, die durch Ortschaften wie Tauberbischofsheim, Rothenburg ob der Tauber, Feuchtwangen, Donauwörth, Augsburg, Landsberg am Lech bis nach Füssen reicht.
Aber zurück nach Würzburg! Der Besucher darf sich auf eine moderne Stadt freuen, die aber auch sehr viel aus ihrer Vergangenheit erzählt. Die Altstadt ist mit ihren Fachwerkhäusern malerisch, die Festung fügt sich in die umliegenden Weinberge perfekt ein und am Main kann man sich bei einer Bootsfahrt die nähere Umgebung ansehen.
Wer nach Würzburg kommt, der sollte sich etwas Zeit nehmen. Im Schnelldurchlauf kann man die vielen Sehenswürdigkeiten sicherlich nicht genießen. Da wäre zum einen die Würzburger Residenz, die nicht nur eines der bedeutendsten Schlösser in Deutschland ist, sondern seit 1981 bereits UNESCO-Weltkulturerbe. Erbauen ließ sie ab 1720 der barocke Baumeister Balthasar Neumann. Innen sind u.a. Kunstwerke von Antonio Bossi und Giovanni Tiepolo zu sehen. Mitten in der Innenstadt ragt der Dom St. Kilian mit seinen zwei Türmen empor. Er wurde im Jahr 1040 erbaut, wobei die Osttürme das letzte waren, was fertiggestellt wurde – und das erst fast 200 Jahre später.
Bei einem Trip nach Würzburg darf natürlich auch ein Besuch auf der Festung Marienberg nicht fehlen. Von hier hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und die angrenzenden Weinberge. Vor allem im Sommer ein wahrer Genuss. Gegründet wurde die Festung Anfang des 13. Jahrhunderts. Sie war über 450 Jahre Sitz der Fürstbischöfe. Heute sind dort das Mainfränkische Museum und das Fürstenbaumuseum untergebracht.
Ebenfalls ein Relikt aus alter Zeit, genauer gesagt aus den Jahren 1473 bis 1543, ist die Alte Mainbrücke. Diese komplett aus Stein errichtete Brücke verband die Innenstadt mit der Festung. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Käppele, eine Wallfahrtskirche auf dem Nikolausberg, die Marienkapelle, eine spätgotische Kirche, die auf dem Unteren Marktplatz zu finden ist, das Falkenhaus mit Rokokofassade, das direkt auf dem Marktplatz steht und auch der alte Hafen.
Apropos Hafen: Eine Schifffahrt auf dem Main sollte man sich nicht entgehen lassen. So kann man eine Fahrt nach Veitshöchheim unternehmen, nach Ochsenfurth oder auch nach Karlstadt. Die Schiffstouristik Würzburg bietet außerdem eine Reihe weiterer toller Fahrten an.
Den Tag kann man dann prima in einem der urfränksichen Weinlokale oder auch in einem Weinkeller ausklingen lassen und aus dem reichhaltigen Sortiment typischer Frankenweine auswählen.