Von: Jutta Schneider
Die Stationen 1 bis 35 markieren die Historische Meile in Nürnberg, die durch die Altstadt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt. Der Weg wurde als informativer Rundgang für Touristen konzipiert, um sich einen Überblick über die Besonderheiten Nürnbergs zu verschaffen. Natürlich dürfen und sollen auch die Nürnberger selbst ab und zu ihre Historische Meile entlanggehen, um sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, welche Bedeutung ihre Heimatstadt im Mittelalter hatte und wie schön sie heute noch ist.
Im Jahr 2000 feierte man in Nürnberg das 950-jährige Stadtjubiläum. Der Historiker Carlo Jahn fand, das sei Grund genug, die wichtigsten kulturhistorischen Denkmäler besonders hervorzuheben und durch einen geführten Weg zu verbinden, damit die Besucher der Stadt nicht nur Christkindlesmarkt und Lorenzkirche beachten. Vom Königstor führt nun ein unübersehbar markierter Weg quer durch die Altstadt. Doch damit nicht genug: An jeder der 35 Stationen finden interessierte Stadtwanderer einen kurzen Abriss der Bedeutung dessen, wovor er gerade staunend steht. An einzelnen Stationen gibt es einen Hinweis auf einen lohnenden Exkurs zu Besonderheiten in der Nähe, wie beispielsweise zum Spielzeugmuseum oder zum Johannisfriedhof, bzw. zu Stationen des Adam-Kraft-Kreuzweges. Ein schwarzes „H“ auf rotem Grund markiert die einzelnen Stationen, nicht zu übersehen sind auch die Hinweise, in welcher Richtung die Tour weitergeht. Am Ende hat man einen guten Überblick über die Geschichte der Stadt gewonnen und kann sich für die nächsten Tage das eine oder andere Schmankerl herauspicken, um es genauer zu betrachten und eventuell eine Besichtigung durchzuführen.
Ein bisschen fußfit sollte man schon sein, wenn man sich auf den Weg macht und ihn bis zur 35. Station durchhalten möchte. Wanderstiefel braucht man zwar nicht, aber Kopfsteinpflaster sollten für das Schuhwerk und die Wadln kein Problem sein und außerdem sollte man sich ca. drei Stunden dafür Zeit nehmen – Kaffeepausen und Zeit für Broadwörschd mit Kraut sind nicht mit eingerechnet.
Damit Sie wissen, was Sie erwartet, hier die 35 sehenswerten Stationen:
- Die Stadtbefestigung mit ihren heute noch vorhandenen Türmen
- Die Marthakirche aus dem Jahr 1385
- Die Klarakirche, eines der ältesten Sakralgebäude der Stadt
- Der ehemalige Kornspeicher, die Mauthalle
- Die Lorenzkirche aus dem Jahr 1477
- Der letzte noch existierende Wohnturm Nürnbergs, das Nassauer Haus
- Das Heilig-Geist-Spital, das ehemalige Krankenhaus der Reichsstadt
- Das Synagogendenkmal, die Katharinenruine und der Schuldturm
- Die Frauenkirche mit dem alltäglichen Männleinlaufen
- Der Hauptmarkt, der anstelle des Judenviertels errichtet wurde
- Der Schöne Brunnen, der das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches darstellt
- Das Rathaus, dessen ältester Teil aus dem Jahr 1340 stammt
- Das Fembohaus, das heute das Stadtmuseum beherbergt
- Tucherschloss, Pellerhaus und Sieben Zeilen
- Das Wahrzeichen Nürnbergs, die Kaiserburg
- Der Nuorenberc, der Felsenberg, auf dem die Kaiserburg errichtet wurde
- Die Handwerkerhäuschen zu Füßen der Burg
- Das Pilatushaus aus dem Jahr 1489
- Das Tiergärtnertor, das heute leider zugemauert ist
- Johannisfriedhof, Hesperidengärten und Nürnberger Kreuzweg im Stadtteil Johannis
- Das ehemalige Wohnhaus des Malers Albrecht Dürer
- Die historischen Kunstbunker, in denen im Zweiten Weltkrieg Nürnberger Kunstwerke aufbewahrt wurden
- Das Altstadt-Ensemble an den Krämersgassen
- Die Nürnberger Felsengänge
- Das Schürstabhaus, das einst aus zwei Häusern bestand
- Die erste Basilika Nürnbergs, die Sebalduskirche aus dem 13. Jahrhundert
- Der Sebalder Pfarrhof von 1379
- Das Hallersche Haus, das heute Sitz des Spielzeugmuseums ist
- Die Weißgerbergasse, deren her als 20 Fachwerkhäuser den Zweiten Weltkrieg überstanden haben
- Der historische Kettensteg, die erste frei schwebende Flussbrücke Deutschlands
- Der Weinstadel, ein ehemaliges Siechenhaus
- Der Unschlittplatz, auf dem einst Kaspar Hauser auftauchte
- Der ehemalige Kornspeicher, das Unschlitthaus
- Der Henkersteg, der zum einstigen Hinrichtungsplatz führte
- An den Fleischbänken, von denen heute nur noch das Ochsenportal vorhanden ist