Das Oktoberfest hat nun endlich begonnen und scheint schon jetzt wieder eine riesen Gaudi zu sein. Wie jedes Jahr dürfte auch dieses das Bier wieder schmecken und sorgt bei dem einen oder anderen dennoch für einen üblen Beigeschmack.
Auch wenn man schon damit gerechnet hat, ist der neue Preis für eine Maß Bier dennoch erschlagend. Bis zu satte 9,50 Euro werden für nur einen Liter Bier berechnet.
Damit kommen die Brauereien, die die Wies’n beliefern, an die Schmerzgrenze der Besucher. Natürlich kann man das Wies’n Bier auch nicht mit einem normalen Bier aus dem Geschäft vergleichen. Das leckere Wies’n Bier hat einen höheren Alkoholgehalt und schmeckt auch ein bisschen besser. Aber wenn man bedenkt, dass geschichtlich gesehen das Bier überhaupt erst der Auslöser für das Fest war, ist es dennoch fraglich, wie lange sich die Besucher das noch bieten lassen.
Bierpreis noch nicht über 10 Euro
Inhalt
Der Bierkonsum sinkt!
Bereits im Juli kam die Nachricht, dass der Bierkonsum der Deutschen stark sinkt. Inzwischen kommt das Gefühl auf, die Deutschen wollten mit einem Klischee aufräumen. Bislang waren wir dafür bekannt, dass das Bier unser liebstes Getränk sei.
Auch im Ausland kennt man uns wohl eher als Biertrinker und Wurstesser. Aber diese Behauptung scheint in den nächsten Jahren falsch zu werden. Bereits seit ein paar Jahren geht der pro Kopf Verbrauch in Deutschland stark zurück. Aber gerade zu den Wies’n scheint es den Bierbrauern ein Bedürfnis zu sein, über diesen Zustand zu berichten.
Im ersten Halbjahr ist der Pro-Kopf-Verbrauch auf 50 Liter gesunken. Demnach trinkt jeder Deutsche pro Tag 0,2 Liter Bier. Das klingt nach einer ganz schönen Menge, aber dennoch sinkt der Verbrauch immer weiter. In 2010 sank der Bundesweite Bierabsatz das erste Mal unter die Marke von 100 Millionen Hektolitern.
Italien bald das führende „Bierland“
Was kann der Grund dafür sein?
Ein Grund kann natürlich das höhere Gesundheitsbewusstsein sein. Aber das würde sich wahrscheinlich nicht so stark auswirken. Vielmehr dürften die stetig steigenden Preise für Zurückhaltung sorgen, womit wir auch wieder bei dem Anfangsthema sind.
Um diesen Preisen auf dem Oktoberfest aus dem Weg zu gehen, bleibt einem fast nur noch die Wahl der Abstinenz oder der Abwesenheit. Beides ist jedoch nur für die wenigsten eine wirkliche Alternative. Dafür gibt es allerdings inzwischen einen Verein, der sich gegen solche Preise einsetzt.
Der „Verein gegen betrügerisches Einschenken e.V.“ hat bereits mehr als 4.000 Mitglieder und setzt sich dieses Jahr vor allen gegen die Preise auf den Wies’n ein. Das Ziel des Vereins ist ganz eindeutig und klar gesteckt: Faire Preise und volle Biergläser!
Um diesem Ziel näher zu kommen, werden die Maß auf dem Oktoberfest durch eine Schankkontrolle überprüft. So wird ein Durchschnittswert des Inhaltes ermittelt. Ob das wirklich zum Erfolg führen wird, bleibt noch dahin gestellt. Bislang konnten sich die Wirte der Wies’n noch erfolgreich gegen Kritik wehren.
Es bleibt jedoch spannend, wer den Kampf um die Preise gewinnen wird und ob die Wirte dieses Jahr vielleicht etwas Einsicht zeigen.
Man darf auch gespannt darauf sein, ob sich die Bierpreise dieses Jahr vielleicht sogar das erste Mal auch in den Verkaufszahlen widerspiegeln. Denn nur durch einen Verzicht kann man den Wirten zeigen, dass es reicht! Es wäre auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, oder?
Wiesn Hit 2012
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Ich kann keine Garantie oder Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen. Diese Schilderungen sind reine Erfahrungswerte und beruhen auf meinen persönlichen Erlebnissen und Einschätzungen. Dieser Artikel stellt nur meine eigene Meinung dar!
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