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Die Nürnberger – klein aber fein

Die Nürnberger – klein aber fein

Von: Jan Sievert

Jeder Franke kennt sie – die kleinen und vor allem leckeren Nürnberger Rostbratwürste. Seit einiger Zeit sind sie dank Uli Hoeneß‘ „Nürnburger“ über das Restaurant „Zum goldenen M“ in ganz Deutschland bekannt geworden. Und in diesem Jahr wurde der beliebte fränkische Export sogar als die beste Wurst Deutschlands – laut Stiftung Warentest, basierend auf den qualitativen Eigenschaften – ausgezeichnet.

Die Nürnberger - wer kann da schon nein sagen? - Foto: Holger Schossig

Besonders wenn man Wurst nicht beim Metzger seines Vertrauens kauft, sondern vielleicht in der Kühltheke im Supermarkt oder sonst wo, stellt sich wohl bei manchem die Frage, was da wohl alles in der Pelle steckt. Für viele Bratwürste konnte die Stiftung Warentest jedoch Entwarnung geben. Von den 19 im Labor und auf dem Grill getesteten Würsten konnten alle mit einer überdurchschnittlichen Produktqualität überzeugen, die teilweise weit über den Leitsätzen für Fleisch- und Wurstprodukte lag. Lediglich geschmacklich konnten einige Discount-Würstchen nicht ganz glänzen, aber die Nürnberger Rostbratwürste aller getesteten Marken schnitten immer mindestens mit „gut“ ab und gehörten somit zu den Testsiegern. Aber auch die Thüringer Bratwürste konnten überzeugen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie, genauso wie die Nürnberger hohe Qualitätsstandarts erfüllen müssen und auch im jeweiligen Gebiet produziert werden müssen.

Drei im Weggla - Foto: Jarlhelm

Viele fragen sich sicherlich, warum die Nürnberger eigentlich so klein ist. Mit sieben bis neun Zentimetern hält sie ja nun nicht gerade den Größenrekord unter den Bratwürsten. Das ist einfach erklärt: In Nürnberg wurden böse Buben früher in das Lochgefängnis gesperrt. Sofern sie Besuch bekamen, wurden ihnen auch ab und an Würstchen zugesteckt. Da die Besucher aber nur vor der Zellentür stehen durften, konnten sie die Würstchen lediglich durchs Schlüsselloch schieben. So erzählt es zumindest die Legende. Vermutlich ist aber der Grund eher in der Verteuerung der Lebensmittel im 16. Jahrhundert zu suchen, die die Hersteller zwang, die Würste etwas kleiner zu machen.

Die beste Wurst ist nicht immer gut für die schlanke Linie und die Gesundheit, denn fettig sind die kleinen Nürnberger allemal! Sollten sie also das nächste Mal zu Hause oder in einem Restaurant die Nürnberger Rostbratwürste genießen, achten sie vielleicht darauf, nicht zu viel davon zu essen – auch wenn es schwer fällt. Wobei, drei im Weggla gehen immer, oder? Gerade jetzt zur Weihnachtszeit, bei einem Besuch auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, da muss da einfach sein. Na dann, Mahlzeit!

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