Von: Jan Sievert
Würzburg hat viel zu bieten und, wie jede andere größere Stadt auch, mindestens ein Wahrzeichen – in diesem Fall die Festung Marienberg. Von Weitem schon zu erkennen, thront sie rund 100 Meter über dem Main auf einer Bergzunge und ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Touristenziel, nicht zuletzt deshalb, weil sie auch das Mainfränkische Museum Würzburg und das Fürstenbaumuseum beherbergt.
Lange bevor die heutige Burg an diesem Ort stand, gab es bereits zur Zeit der Kelten dort eine Fliehburg. Nach der Völkerwanderung ließen sich in der Gegend die Franken nieder, bauten die Burg aus und vergrößerten sie. Die wohl größten Baumaßnahmen fanden im 12. Jahrhundert statt, so dass die Festung ab 1253 zur Residenz der Würzburger Fürstbischöfe wurde.
Zornig auf den Adel und Klerus machten sich im Bauernkrieg 1525 eine horde Bauern auf, die Festung zu stürmen, da sich dort rund 30 geistliche und weltliche Regenten verschanzt hatten. Aus der Sicht der Bauern war der Feldzug jedoch ein Misserfolg – die Marienburg blieb uneingenommen.
Unverschont und unverändert blieb die Festung im Laufe der Jahrhunderte dennoch nicht. Nach einem Brand im Jahr 1573 wurde die Marienburg zum Renaissanceschloss umgebaut und bekam somit ihr heutiges Aussehen. Rund 60 Jahre später eroberten die Schweden im Dreißigjährigen Krieg die Burg, weshalb 1642 eine insgesamt 12 Kilometer lange Mauer gebaut wurde. Gegen einen Luftangriff mit modernen Bomben konnte diese aber auch nichts ausrichten, so dass die Festung Marienberg gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, am 16. März 1945, schwer beschädigt wurde. Bereits fünf Jahre später konnte sie wieder aufgebaut werden.
Kommen Sie doch auch einfach einmal nach Würzburg und begeben Sie sich auf diese architektonische Zeitreise durch mehr als ein Jahrtausend – egal ob Jung oder Alt, Sie werden begeistert sein.