Von: Karola Schmitt
Etwa 15 km nördlich von Aschaffenburg liegt die unterfränkische Marktgemeinde Mömbris. Als Kahlgrund wird die dortige Landschaft bezeichnet, durch die sich der Nebenfluss des Mains schlängelt. Einst gab es in Mömbris auch eine Burg, von der aber so gut wie nichts mehr übrig blieb. Lediglich das Plateau des ehemaligen Burgstalls ist noch zu erkennen und zwar direkt in der Nähe des alten Friedhofs.
Die letzten Reste der Burg Mömbris
Im Jahr 1916 standen noch bis zu 2 m hohe Eckmauern des Burgstalls, die jedoch mittlerweile komplett abgetragen sind. Der Burgfried drohte anno 1846 einzustürzen, weshalb er sicherheitshalber vorher abgerissen wurde. Wenn die ehemalige Anlage als Womburg bezeichnet wird, entspricht dies nicht den Tatsachen, denn diese befand sich in Schimborn und somit in etwa 1,5 km Entfernung. Neuere Untersuchungen haben dies eindeutig bestätigt. Trotzdem wird noch immer häufig von der Womburg geredet, wenn eigentlich die Burg gemeint ist, die in Mömbris stand.
Die Geschichte der Burg Mömbris
So genau weiß es niemand mehr, aber wahrscheinlich war es um das Jahr 1300, als die Grafen von Rieneck die Burg Mömbris erbauten. Ideal war der Platz für diese Burganlage, denn zusammen mit der Burg Hauenstein und dem Schloss Hüttelngesäß, deren Erbauung etwa um die gleiche Zeit stattfand, war das Gebiet um die obere Kahl bestens bewacht, denn die drei Burgherren waren sich nicht friedlich gesinnt. Trotzdem fiel die Burg Mömbris nicht dieser Nachbarschaft zum Opfer. Es war König Ruprecht von der Pfalz, der die Meinung vertrat, es handele sich bei den Burgen um Raubritternester. Deshalb ließ er sie im Jahre 1405 zerstören. Anscheinend wurde die Burg Mömbris danach wieder aufgebaut, denn auf einem alten Lageplan aus dem Jahre 1708 ist sie klar und deutlich in ganzer Größe zu erkennen.
Die „Sphinx von Mömbris“
Von der Burg Mömbris existiert noch ein einziges übrig gebliebenes Relikt, zumindest liegt die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich tatsächlich um einen Zierstein der Burg Mömbris handelt. Eine 21 cm große Skulptur aus Sandstein zeigt einen Frauenkopf auf einem runden Leib. Viele Jahre diente sie als Beschwerer in einem Sauerkrautfass. Erst nachdem jemand auf die außergewöhnliche Figur aufmerksam wurde, durfte sie ihren jetzigen Ehrenplatz im Rathaus zu Mömbris einnehmen.