Von: Eranie Funderburk
Die Fränkische Schweiz zählt zum nördlichen Teil der Fränkischen Alb und ist vor etwa 199 Millionen Jahren entstanden. Dabei fanden tektonische Erhebungen statt, die sich auch auf das Landschaftsbild der heutigen Fränkischen Schweiz auswirkten. Und genau in diese Zeit fällt auch die Entstehung zahlreicher Höhlen.
Eine der Größten und Schönsten ist die Teufelshöhle bei Pottenstein. Bis zum Fund der Teufelshöhle im Jahre 1922 durch den Geologen Hans Brand, kannten die Menschen das Teufelsloch, einen Höhleneingang mit einer Breite von ca. 25 Metern und 14 Metern Höhe. Er zählt noch heute zu den größten Höhleneingängen der Bundesrepublik. Bis zur Entdeckung der Teufelshöhle hatte das Teufelsloch eine Tiefe von ca. 85 Metern.
Der Name Teufelhöhle ist dem alten Volksglauben entsprungen. Man vermutete hier den Eingang zur Hölle. Die Teufelshöhle befindet sich bei Pottenstein und kann über die B 470 zwischen Forchheim und Pegnitz erreicht werden.
Der Entdecker der Teufelshöhle, der Geologe und Bergbauingenieur Hans Brand aus Bayreuth, fand bei seinen Erkundungstouren innerhalb der Höhle eine Abschlusswand mit einer Dicke von etwa 9 Metern. Diese entstand bei einem Einsturz und wurde von ihm und seinen Mitstreitern geräumt. 1923 konnten die ersten Besucher einige Höhlenabschnitte besichtigen und imposante Stalagmiten und Stalaktiten bewundern. In den darauffolgenden acht Jahren wurde weitergegraben und in der Teufelshöhle geforscht. Die einzelnen Höhlenteile wurden durch verschiedene Stollen miteinander verbunden, sodass seit 1931 die komplette Teufelshöhle für die Besucher zugänglich ist.
Die Teufelshöhle selbst schätzt man auf eine Länge von etwa 3.000 Metern. 1.700 Meter können besichtigt werden. Neben den Führungen werden auch Kulturveranstaltungen und Kuren angeboten. Seit 1971 betreiben Forscher unter dem Namen „Höhle und Karst Franken“ ein Laboratorium, das einzige seiner Art in Deutschland.
Insgesamt besteht die Teufelshöhle aus drei Stockwerken. Zu finden sind in der Höhle der Eingangsbereich (früher Großes Teufelsloch), der Barbarossadom, die Nibelungengrotte, die Drei-Kaiser-Grotte, das Kleine Teufelsloch, die Hexenschlucht, der Riesensaal, die Zankenhöhle, die Teufelsschlucht und die vielen Stollen und Schächte, mit denen die einzelnen Höhlenteile verbunden sind. Die Lehmhöhle war ursprünglich mit der Teufelsschlucht verbunden, doch deren Eingang wurde durch einen Einsturz verschlossen.
Die berühmtesten Funde der Höhle sind Tropfsteingebilde. Besonders bekannt sind der Baum und der Riesen Goliath im Riesensaal, die Papstkrone in der Nähe der Eingangstür des Therapiebereichs, die Orgeln und der Vorhang. Eine weitere Attraktion ist die sogenannte Bärenhöhle, in der zwischen 1922 und 1931 Bärenknochen aus frühgeschichtlicher Zeit (ca. vor 30.000 Jahren) gefunden wurden. Man fand zudem auch noch Fossilien, Knochen von Wisenten, Elchen, Höhlenhyänen, Pfeifhasen, Schneehasen, Eisfüchsen, Lemmingen, Rentieren und Hirschen. Auch viele andere Tropfsteinformationen, ein Wasserfall, ein Felsenlabyrinth und eine Aussichtsplattform sind in der Teufelshöhle zu sehen.
Im Sommer haben die Besucher die Möglichkeit Veranstaltungen unter dem Motto „Kultur in der Teufelshöhle“ zu besuchen. Hier werden in der Eingangsgrotte Konzerte und Theaterstücke aufgeführt. In der Heil- und Klimahöhle, ein Seitenstollen der Teufelshöhle, werden Therapiekuren zur Speläotherapie angeboten. Diese werden zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Neurodermitis eingesetzt. Das Höhlenlabor findet man in der Kleinen Teufelshöhle. In zwei Räumen im Seitenteil der Höhle finden hier geologische und höhlenklimatische Messungen statt. Außerdem werden Fledermäuse, die die Höhlen bewohnen, erforscht.
Die Teufelshöhle in Pottenstein ist das ganze Jahr über für Besucher geöffnet. Bei einer Gruppe von mindestens acht Personen werden auch Führungen angeboten.