Von: Sebastian Herbst
Als Bamberg 1993 aufgrund seines größten, unversehrt erhaltenen Stadtkerns von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde und sich damit in eine lange Kette einreihte, in der man auch das Schloss von Versailles oder die Akropolis in Athen einordnete, konnten die Bewohner der oberfränkischen Stadt zu Recht stolz auf sich sein.
Doch früher oder später musste es schließlich zu dieser Entscheidung kommen, das weiß jeder, der bereits einmal Bamberg besucht hat. Über 1.200 denkmalgeschützte Bauwerke beherbergt die Altstadt, so die alte Hofhaltung, der Domplatz, der auch als der „Schönste Platz Deutschlands“ bezeichnet wird oder die Neue Residenz, alles direkt nebeneinander angesiedelt. Weiterhin gesellen sich neben acht Theatern und zehn Galerien noch eine Menge Museen, die der kulturell Interessierte besichtigen kann, so zum Beispiel das Museum für Büro- und Kommunikationsgeschichte oder auch das Fränkische Brauereimuseum.
Komische Museen für eine solch historische Stadt? Nein, denn Bamberg ist aufgrund der Auszeichnung der UNESCO keineswegs in der Zeit stehengeblieben – ganz im Gegenteil. Abgesehen von der traditionellen Bamberger Bierbrauindustrie, die sich vor allen Dingen durch die Spezialität des Rauchbieres auszeichnet, ist Bamberg auch sonst industriell sehr stark und gilt als eine der bedeutendsten Wirtschaftszentren Oberfrankens. So wird hier mit dem Fränkischen Tag eine der auflagestärksten Tageszeitungen Oberfrankens gedruckt und auch die 1894 gegründete Auto-Scholz Unternehmensgruppe mit deutschlandweit 23 Autohäusern hat hier ihren Unternehmenssitz.
Als Kontrast zum traditionellen Bamberg kann auch die Konzert- und Kongresshalle der Bamberger Symphoniker, eines der zehn wichtigsten Symphonieorchester, gezählt werden, die durch ihr modernes Design besticht und sich damit generell vom traditionellen Stadtbild abheben würde. Doch in Bamberg passt das eben alles zusammen. Kultur und Moderne. Tradition und Futurismus. Und das dann auch noch so gut.