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Schwabenkinder verdingten sich zur Kinderarbeit

Schwabenkinder verdingten sich zur Kinderarbeit

Von:Marcus Schweizer

foto-marcus-21Die Schwabenkinder ist ein längst vergessenes Kapitel in der schwäbischen Landwirtschaft. Doch es ist noch nicht lange her, als Kinder schon mit 5 Jahren einen schweren Fußmarsch nach Schwaben auf sich nehmen mussten, um hier als billigste Arbeitskräfte herzuhalten. Die große Zeit der Kinderarbeit in Schwaben war zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Noch heute gibt es Lebende und Überlebende der damaligen Strapazen oder zumindest welche, die ein so genanntes Schwabenkind kennen.

Filmausschnitt mit Tobias Moretti - Foto: Epo Film
Filmausschnitt mit Tobias Moretti - Foto: Epo Film

Familien aus der Schweiz oder den Alpen, zum Teil auch Österreich, mussten ihre Kinder arbeiten schicken. Sie konnten sie nicht ernähren und Sozialsysteme waren nicht erfunden. Die Kinder kamen zu Fuß über die Alpen –  mit ihrer normalen Kleidung am Körper und den mehr als dürftigen Essensrationen – einige überlebten diese Tortur nicht. Wer es geschafft hatte, der konnte auf Kindermärkten darauf hoffen, an einen guten Arbeitsherrn zu gelangen. Nicht selten erlitten die Kinder körperliche und geistige Misshandlung. Mädchen kamen im Haushalt unter, wobei die Jungen meist Feldarbeit leisteten.

Noch heute leben Schwabenkinder hier in Schwaben. Umso mehr Leute müsste es noch geben, die von dieser Zeit wissen, doch meistens hört man nichts davon. Erst durch Filme und Bücher kam die Geschichte der Kinderarbeit in Schwaben und der Schwabenkinder an die Öffentlichkeit.Der aktuellste Film mit dem Titel „Schwabenkinder“ stammt aus dem Jahr 2003, zeigt in der Hauptrolle Tobias Moretti und erhielt unter anderem den Bayerischen Filmpreis.

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