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Anselm Grün – ein Reicher, der in Armut lebt

Anselm Grün – ein Reicher, der in Armut lebt

Von: Ingrid Neufeld

Wie wird man eigentlich Mönch? Genügt es, einfach die Sehnsucht nach Mehr im Leben zu haben? Für den Anfang vielleicht. Aber um als Mönch ein ganzes Leben „anders“ zu verbringen, braucht es sicherlich noch „etwas anderes“, nämlich die innige Bindung an Gott selbst.

Das ist es, was auch Anselm Grün auszeichnet und ihn wohl zu dem gemacht hat, weshalb er heute in aller Welt bekannt ist. Anselm Grün ist ein fränkischer Benediktinerpater, ein Mönch der Abtei Münsterschwarzach, wo er als Cellerar für die wirtschaftliche Leitung verantwortlich ist. Aber das ist natürlich nicht der Grund, warum ihn so viele Menschen kennen. Anselm Grün ist der Verfasser unzähliger Bücher und Schriften, die in Millionenauflage um die Welt gehen.

Anselm Grün ist seit 1977 Mönch in Münsterschwarzach - Foto: SirLuetzow

Wäre Anselm Grün kein Mönch, wäre er Multimillionär. So aber besitzt er nichts. Er hat Armut gelobt, daran ist er gebunden, bis heute. Darunter leidet er nicht. In einem Interview mit der „SZ“ erzählte er, dass er sich auf dem Weg zu seinen Vorträgen manchmal einen Capuccino in einer Raststätte gönnt. „Das ist mein Luxus“, meinte er.

Anselm Grün bezieht seine Energie, seine Freude am Leben nicht aus Äußerlichkeiten, sondern sein Frieden ist tief in seinem Inneren. Das ist ein Friede, den ihm keiner nehmen kann.  Hier bleiben Krisen, die im weltlichen Leben den modernen Menschen ruhelos werden lassen, einfach außen vor.

Wahrscheinlich ist es dieser tiefe Friede, der Anselm Grün auszeichnet und der ihm den Zulauf der Massen bringt. Die Menschen fühlen sich angezogen von einem, dessen Botschaften nicht durch Geld diktiert werden. Sie spüren, dass es „mehr“ geben muss, als ausgerechnet „Geld“. Wenn sie die Lebensratgeber lesen, erhoffen sie sich, dass dieser innere Friede auch auf sie überspringt.

Anselm Grün wurde am 14. Januar 1945 im unterfränkischen Junkershausen geboren. Er wuchs in München auf. Nach dem Abitur trat er in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach  in Franken ein. Seit 1977 ist er dort als Cellerar für die betriebswirtschaftlichen Belange des Klosters verantwortlich. Durch zahlreiche Kurse und Vorträge ist er auch zum spirituellen Berater und geistlichen Begleiter von vielen Managern geworden.

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