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Burg Alzenau – Mehr als nur ein altes Gemäuer

Burg Alzenau – Mehr als nur ein altes Gemäuer

Von: Jan Sievert

Hoch oben auf einem Felsen im Zentrum Alzenaus thront sie – die Burg Alzenau. Vor rund 600 Jahren als Amts- und Verwaltungssitz erbaut, erfüllt sie diesen Zeck als Zweigstelle des Amtsgerichts Aschaffenburg noch heute. Aber auch kulturelle Veranstaltungen wie die Burgfestspiele, die AlzenauClassics und die Fränkischen Musiktage des Bayerischen Rundfunks haben sich zu einem festen Bestandteil des heutigen „Burglebens“ etabliert.

Die Burg Alzenau - Foto: Stadtarchiv Alzenau

Im spätgotischen Stil wurde die Burg Alzenau zwischen 1395 und 1399 im Auftrag der Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe erbaut, um von dort das umliegende sogenannte „Freigericht“ zu regieren. Als das zum Fuße der Burg liegende Wilmundsheim zerstört und wieder aufgebaut wurde, nahm die neue Siedlung den Namen der Burg – „Alzenau“ – an.

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Burg mehrmals zum Bezahlen der Kriegs- und Verteidigungskosten verpfändet. Dies hatte schließlich zur Folge, dass sie als Lehen in den Besitz der Mainzer Kurfürsten und des Grafen von Hanau kam. Mit der Annexion Alzenaus zum Königreich Bayern wurde die Burg zum Königlich Bayerischen Amtsgericht. Die letzte Baumaußnahme fand mit der Renovierung des Palas‘ 1974 und 1975 statt.

Übrigens: Zur Burg gibt es auch eine kuriose aber romantische Sage, die ihren Ursprung in der Einnahme der Kälberauer Randenburg hat:

Nach der Einnahme der Burg wurde der Frau des Burgherren freier Abzug gewährt, wobei sie mitnehmen durfte, was sie tragen könne. Die Frau entschloss sich, ihren Gatten auf die Schultern zu nehmen. Als ihr die Last zu schwer wurde, bat ihr Mann, sie möge ihn zurücklassen, doch sie antwortete „all zu nah“ und schleppte ihn noch über eine nahegelegene Anhöhe. Dort soll dann der Randenburger eine neue Burg gegründet haben, die er in Gedenken an diese Rettung „Allzunah“ nannte, woraus dann später der Name Alzenau entstanden sein soll.

In diesem Sinne: Viel Spaß bei der Besichtigung, die jedoch hoffentlich nicht auf der Anklagebank vor dem Richter beginnt…

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