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Wiesenweihen kreisen wieder über Mainfranken

Wiesenweihen kreisen wieder über Mainfranken

Von: Karola Schmitt

Im Jahr 1994 galten die Wiesenweihen, die zur Familie der Habichtartigen zählen, als eine Greifvogelart, die in Mainfranken nicht mehr vor dem Aussterben zu retten sei. Lediglich zwei Brutpaare gab es damals noch in dieser Region. Letztes Jahr war die Überraschung groß, als die Naturschützer 171 Paare zählten. Im gesamten Bayern wurden übrigens 200 gesichtet. Die Zahlen zeigen, dass die Hilfsprogramme des bayerischen Landesamtes für Umwelt in Mainfranken besonders gut griffen. Die Region um Würzburg besitzt derzeit die höchste Wiesenweihen-Population innerhalb Mitteleuropas.

Der Lebensraum der Wiesenweihe

Die Wiesenweihe wird in Bayern wieder heimisch, hier ein männliches Tier – Foto: Donald Macauley

Wie der Name des Greifvogels bereits erahnen lässt, bevorzugen Wiesenweihen Feuchtgebiete, Moore, Flusstäler, Steppen und eben auch Wiesen. Als Bodenbrüter legen sie ihre Horste in schützendem Schilfrohr oder inmitten von Binsen bewachsenen Flächen an. Da der natürliche Lebensraum für diese Greifvögel zugunsten von landwirtschaftlichen Nutzflächen im Laufe der Zeit immer geringer wurde, hat sich die Wiesenweihe mittlerweile umorientiert und legt ihre Horste bevorzugt in Getreidefelder an. Dies ist für die Jungvögel natürlich ein äußerst gefährlicher Ort, da das Getreide im Sommer gemäht wird, also zu einer Zeit, in der die jungen Wiesenweihen noch nicht flügge sind.

Der Schutz der Wiesenweihe

So sehen die Weibchen aus – Foto: Raoulduke47

Um den Tod durch den Mähdrescher für die Jungtiere zu verhindern, stellten die Naturschutzbehörden Beobachter ab, die nach Wiesenweihenhorsten in Getreidefeldern Ausschau halten. Werden sie fündig, weisen sie die Fläche umgehend als Schutzzone aus und informieren den betreffenden Landwirt. Dieser wird angehalten, bei der Ernte einen Sicherheitsabstand von 50 m um den Horst einzuhalten und dort nicht zu mähen. Der Ernteausfall wird in der Regel von staatlicher Seite erstattet. Dass sich die Mühe der Naturschützer gelohnt hat, beweisen nun die aktuellen Bestandszahlen.

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