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Uli Hoeneß und die Steueraffäre

Uli Hoeneß und die Steueraffäre

Was hat Uli Hoeneß gemacht?
Was hat Uli Hoeneß gemacht?

Viel wird in diesen Tagen um Uli Hoeneß geredet. Die Ankündigung, Herr Hoeneß habe bereits im Januar 2013 über seinen Steuerberater eine Selbstanzeige an das zuständige Finanzamt weiterleiten lassen, hat Aufsehen erregt.

Besondere Brisanz erregt diese Tatsache, dass der Name des Mr. FC Bayern bereits im Sommer 2012 auf einer der umstrittenen Steuer-CDs zu finden gewesen sein soll.

Diese CD hat das Land Nordrhein-Westfalen gekauft. Die haben die Daten allerdings umgehend an die zuständige Staatsanwaltschaft München weitergegeben. Diese habe aber nicht umgehend ein Ermittlungsverfahren eröffnet, stattdessen kam Herrn Hoeneß Selbstanzeige den Ermittlern zuvor. Spekuliert wurde daraufhin, ob nicht Freunde von Herrn Hoeneß aus der Politik diesen vorzeitig gewarnt hätten. Die Unterstützung ist indes gering geworden. Kaum noch jemand gibt dem Bayern-Präsidenten Schützenhilfe stattdessen werden die Stimmen der Kritiker immer lauter. Diese kritisieren nicht nur die Tatsache der gesamten Affäre, sondern auch die in der Vergangenheit starken Rufe des Bayern-Präsidenten gegen Korruption und Vetternwirtschaft. Denn gerade diese erscheinen vor dem Hintergrund der neuen Affäre sehr unglaubwürdig.

Die Story: Der Fall Uli Hoeneß

Harte Maßnahmen gegen Bayern-Präsidenten

Die zuständigen Ermittlungsbeamten haben nicht nur das Anwesen von Uli Hoeneß am Tegernsee durchsucht, sondern auch sein Münchener Büro.

Ebenfalls Bayern-Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen wurde im Zuge der Ermittlungen zu den Umständen vernommen. Zudem wurde das Telefon des Bayern-Präsidenten mehrere Stunden lang abgehört. Zu den Ermittlungsergebnissen schweigt sich die Staatsanwaltschaft derzeit noch aus, allerdings ist im März bereits ein Haftbefehl für Herrn Hoeneß ergangen.

Seitdem befindet sich Herr Hoeneß gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro auf freiem Fuß, kann allerdings jederzeit wieder von der Justiz belangt werden. Experten rechnen mit einem baldigen Abschluss der Ermittlungen und einer daraufhin folgenden Eröffnung eines Gerichtsverfahrens gegen den Bayern-Präsidenten. Der Ausgang dieses Verfahrens hängt im großen Maße von der Bereitschaft Herrn Hoeneß ab, mit den Ermittlungsbehörden zu kooperieren.

Uli Hoeneß bei Günther Jauch am 24.09.2012 – Ausschnitte

Wie sehen die Konsequenzen aus?

Auf Kaution ist Herr Hoeneß ja bereits frei. Das bedeutet, er ist bereits per Haftbefehl gesucht und würde ohne die Zahlung der Kaution bereits in Untersuchungshaft sitzen.

Da dieser Haftbefehl vorliegt, ist davon auszugehen, dass die ermittelnde Staatsanwaltschaft von einem dringenden Tatverdacht ausgeht. Da noch nicht feststeht, um welchen Betrag es bei der Steuerhinterziehung des Bayern-Präsidenten genau geht, steht auch das Strafmaß noch nicht fest. Als gesichert kann aber beinahe gelten, dass es sich um einen Betrag von mehreren Millionen Euro handelt.

Generell ist ab einer Höhe von einer Million Euro Steuerschaden eine Strafe von mindestens zwei Jahren Haft zu verhängen. Die Tatsache, dass Herr Hoeneß sich selbst angezeigt hat, ist theoretisch strafbefreiend. Lediglich die hinterzogenen Steuern müssten nachgezahlt werden. Sollte sich allerdings herausstellen, dass Herr Hoeneß durch Bekannte vor der anstehenden Steuerprüfung gewarnt wurde, so wirkt sich die Selbstanzeige nicht mehr strafbefreiend aus. In diesem Falle würde den Bayern-Präsidenten die volle Härte des Gesetzes treffen.

[sws_green_box box_size=“640″]Zwar steht noch nicht fest wann, und wie die Ermittlungen gegen Uli Hoeneß abgeschlossen werden, dennoch ist das öffentliche Interesse groß. Eine umfassende Aufklärung der Steuerhinterziehung des Bayern-Präsidenten wird voraussichtlich innerhalb der nächsten Wochen erfolgen, wobei eine Haftstrafe fast unumgänglich sein dürfte. [/sws_green_box]

Artikelbild Oben: ©panthermedia.net Thomas Westermeier

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