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Süßer Senf zur Weißwurscht – was denn sonst?

Süßer Senf zur Weißwurscht – was denn sonst?

Von: Eranie Funderburk

Die Weißwurst – ohne Süßen Senf würde sie einfach nur fad schmecken. Vielleicht wäre die Weißwurst auch niemals erfunden worden, hätte es den Senf nicht gegeben. So wird das Jahr 1857 als Jahr des ersten Auftauchens der Weißwurst genannt, den Süßen Senf gab es bereits drei Jahre vorher.

Der geniale Erfinder war Johann Conrad Develey, der 1844 von Augsburg nach München zog, um eine Senffabrik zu gründen. Damals kannte man den süßen Senf noch gar nicht, denn seit dem 13. Jahrhundert aßen die Menschen zu fast jedem Essen den scharfen Dijon Senf, der aus Frankreich stammte.

Eine Weißwurst ohne Süßen Senf - undenkbar - Foto: © Silvia Buchner / PIXELIO

Auch Johann Conrad Develey stellte Dijon Senf her, bis er eines Tages neue Rezepte ausprobierte und dabei den Süßen Senf erfand. Dabei verwendete er gemahlene gelbe Senfkörner, klares Quellwasser, karamellisierten Zucker, Branntwein-Essig aus dem Eichenfass und eine Würzmischung, deren Zutaten bis heute geheim sind.

Diese Rezeptur schmeckte so gut, das Develey König Ludwig II. auch einmal kosten lies. 1873 erhielt er für seine Erfindung auf der Weltausstellung in Wien die Fortschrittsmedaille, ein Jahr darauf, ernannte ihn König Ludwig II. zum königlich bayerischen Hoflieferanten.

Seit 150 Jahren wird bei der Firma Develey der süße Senf nach dem altbewährten Rezept hergestellt. Mittlerweile wird die Firma von der Familie Durach geleitet. Ein echtes Weißwurstfrühstück wird es niemals in Bayern ohne Süßen Senf und einem Weißbier geben, dass gehört einfach zu diesem Brauch dazu.

Süßer Senf selbst gemacht

Wer selbst einmal süßen Senf zubereiten möchte, der benötigt ca. 50 g gelbe Senfkörner und etwa 40 ml Wasser. Die Senfkörner grob zermalen und im Wasser aufkochen. Nachdem die Mischung etwas abgekühlt ist, ca. 30 ml Weinessig dazugießen. 30 Gramm Zucker in der Pfanne karamellisieren und zur Mischung hinzufügen. Die ganze Masse dann verrühren und abschmecken. Ist es noch nicht süß genug, dann kann man noch etwas mehr Zucker hinzugeben. Den Senf dann in ein Glas oder in ein Töpfchen einfüllen und einige Tage stehen lassen. Erst nach ein paar Tagen verliert das Gemisch den scharfen Geschmack und schmeckt süßlich. Also genau so, wie es sein muss. Guten Appetit!

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