Vor kurzem war es wieder so weit: Der „Ader“, der älteste Zug Deutschlands, befuhr wie schon vor fast 180 Jahren (1835) seine ursprüngliche Strecke von Nürnberg ins benachbarte Fürth.
Damals muss es den Menschen wohl wie ein Wunder vorgekommen sein, dass sie mit einem solchen Dampfross von A nach B fahren konnten. Unheimlich war der kleine Zug den meisten Mitreisenden von damals – wie er den Dampf ausstieß und sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h fortbewegte.
Heute ist dies alles ein nostalgischer Spaß – aber einer für den Bahnfans aus ganz Europa anreisen. Wochen im Voraus sind Publikumsfahrten mit dem Adler heute ausgebucht. Im Juni und Juli 2012 fanden wieder solche Fahrten statt – erstmals seit 2010. Wann es wieder losgeht mit dem Adler hat die Bahn aktuell noch nicht bekannt gegeben. Ich war bei einer Fahrt am 14. Juli 2012 von Fürth nach Nürnberg mit dabei – und kann dieses Erlebnis nur empfehlen.
175 Jahre Deutsche Eisenbahn – Fahrt mit dem Adler – Jubiläumsfahrt
Wer die Gelegenheit dazu hat, sollte sie ergreifen (auch wenn das Vergnügen mit 30 € pro Erwachsenen, 15 € pro Kind nicht ganz billig ist). Man sitzt in einem Wagen dritter Klasse, dicht zusammengedrängt mit dem Gegenüber – aber genau das macht den Reiz der Fahrt in der Nostalgiebahn aus.
Man kann das Gefühl der einfachen Reisenden um 1835 nachempfinden, denen auch im Zug der Wind um die Ohren wehte, während es in die Nachbarstadt ging.
Etwas über eine Stunde ist man heute mit dem Zug unterwegs – jedoch nicht auf gerader Strecke von Fürth nach Nürnberg.
Viel mehr geht es jetzt über den Nürnberger Rangierbahnhof und das Bahnhofsgelände am Reichsparteitag sowie über das Frankenstadion. Während der Fahrt erfährt man allerlei Wissenswertes rund um die Strecke und natürlich die Adler Bahn. Der Zug, in dem man heute fährt, ist übrigens nicht mehr das Originalstück von 1835, sondern eine Rekonstruktion anlässlich dessen 100-Jahr-Feier. Die Nationalsozialisten ließen es sich damals etwas kosten, die industrielle Kunst des Deutschen Reichs zu präsentieren…
Doch dass dieser Zug erhalten blieb, kann heute viele freuen – all die großen und kleinen glänzenden Augen, die mit der Bahn fahren dürfen. Übrigens lohnt es sich die Adler Fahrkarte auch noch als Eintrittskarte für das Verkehrsmuseum, bzw. Kommunikationsmuseum in Nürnberg zu nutzen – beide sind hochinteressant!
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Ich kann keine Garantie oder Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen. Diese Schilderungen sind reine Erfahrungswerte und beruhen auf meinen persönlichen Erlebnissen und Einschätzungen. Dieser Artikel stellt nur meine eigene Meinung dar!
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