Rückenschmerzen sind ein häufiges Problem und können Menschen in jedem Alter betreffen. Pauschale Behandlungsempfehlungen sind nicht sinnvoll, denn es gibt die unterschiedlichsten Auslöser. Einige grundlegende Empfehlungen zur Vorbeugung sind dennoch sinnvoll. Mit ihnen lassen sich Rückenschmerzen in vielen Fällen vermeiden. Genau diesem Thema soll sich der folgende Artikel widmen. Er zeigt, woher Rückenschmerzen kommen können und welche Maßnahmen Betroffene ergreifen sollten.
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Rückenschmerzen werden häufig durch Wirbelgleiten verursacht
Wenn sich zwei Rückenwirbel gegeneinander verschieben, sprechen Fachleute von Spondylolisthesis oder Gleitwirbeln. Das Wirbelgleiten kann zu erheblichen Rückenschmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen. Von leichten Beschwerden bis hin zu starken Schmerzen und neurologischen Ausfällen ist vieles möglich.
Die Ursachen für Gleitwirbel sind vielfältig. Sie können diese beispielsweise durch angeborene Fehlbildungen, degenerative Veränderungen im Alter oder auch durch Verletzungen entstehen. Eine korrekte und frühzeitige Diagnose ist wichtig, damit geeignete Maßnahmen wie zum Beispiel Physiotherapie oder auch operative Eingriffe bei schwereren Fällen ergriffen werden können. Durch die richtige Behandlung eines Gleitwirbels lassen sich spätere Komplikationen und dauerhafte Schmerzen in vielen Fällen vermeiden
Bandscheibenvorfall
Wenn der weiche Kern der Zwischenwirbelscheibe austritt und auf die umliegenden Nerven drückt, kann das starke Rückenschmerzen verursachen. Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls treten häufig sehr plötzlich auf. Häufig passiert dies beim Heben schwerer Lasten oder einer falschen Bewegung. Es gibt auch Fälle, bei denen die Symptome sich schleichend über Wochen oder sogar Monate hinweg steigern. Die Bandscheibe selbst ist nämlich nicht von Nerven durchzogen, sondern es kommt darauf an, wie stark und an welcher Stelle sie auf die Spinalnerven drückt. Manche Bandscheibenvorfälle sind sogar vollkommen symptomlos, da keine Nerven betroffen sind. In einem solchen Fall ist in der Regel auch keine Behandlung erforderlich.
Da Bandscheibenvorfälle unterschiedlich sind, muss auch über die Behandlung immer individuell entschieden werden. Die Möglichkeiten reichen von Schmerzmedikation und Physiotherapie bis hin zu einer Operation, die in schwerwiegenden Fällen Besserung bewirken kann.
Muskelverspannungen
Eine vergleichsweise harmlose, dennoch aber oft hartnäckige Ursache für Rückenschmerzen sind Muskelverspannungen. Zu den Hauptursachen für solche Verspannungen zählen:
- psychische Belastungen und Stress, die sich in einer dauerhaften Muskelanspannung äußern
- regelmäßige und lang andauernde ungesunde Haltungen wie beispielsweise langes Sitzen im Büro
- eine schwache Muskulatur durch Bewegungsmangel
- Überanstrengung durch zu intensive körperliche Betätigung ohne ausreichende Erholungsphasen
- schlechter Schlaf aufgrund der falschen Matratze
Um hartnäckig verspannte Muskeln zu entspannen, bieten sich Physiotherapie, Wärmebehandlung und gezieltes Muskeltraining für zu Hause an. Noch besser als eine Behandlung der Verspannung ist aber Prävention: Regelmäßige Bewegung und eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes können in vielen Fällen dafür sorgen, dass Muskelverspannungen gar nicht erst entstehen oder zumindest deutlich moderater ausfallen.
Vielfältige weitere Ursachen
Neben den bislang thematisierten Ursachen gibt es noch viele weitere Faktoren, die Rückenschmerzen auslösen können. Dazu zählen unter anderem degenerative Erkrankungen wie Arthrose und Osteoporose. Auch die Psyche spielt eine größere Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen, als die meisten Menschen denken. Studien zeigen deutlich, dass Stress und Depressionen Rückenschmerzen verstärken können. Auch die sogenannte Skoliose, eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, führt häufig zu Beschwerden.
Fehlstellungen der Füße oder Zahnprobleme können sich ebenfalls massiv auf den Rücken auswirken. Es ist daher in vielen Fällen gar nicht einfach, die tatsächliche Ursache zu finden und so nachhaltig gegen den Schmerz vorzugehen.