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Kultur pur im Landestheater Coburg

Kultur pur im Landestheater Coburg

Von: Sebastian Herbst

Schon lange bevor das eigentliche Landestheater Coburg erbaut war, herrschte in Coburg eine alte Theatertradition, die vornehmlich im 1684 fertiggestellten Coburger Hoftheater bei einer maximalen Zuschaueranzahl von 100 Personen gepflegt wurde. Knapp 100 Jahre später wurde unter Herzog Ernst Friedrich das an den heutigen Schlossarkaden gelegene Ballhaus erbaut, in dem auch das 1827 gegründete, herzoglich sächsische Hoftheater zu Coburg von September bis Anfang Januar und im Mai und Juni auftrat, während es das restliche Jahr in Gotha seine Vorstellungen zum Besten gab.

Das Landestheater Coburg - Foto: Mike aus dem Bayerwald

Da die Aufführungen in dem für 100 Zuschauer ausgelegten Theatergebäude nur eine Übergangslösung sein konnte, ließ Ernst I. nach drei Jahren Bauzeit am 17. September 1840 das neue Theater eröffnen, das nun den Platz der Stahlhütte einnahm. Seit 1919, ein Jahr nach dem Rücktritt des Herzogs Carl Eduard und im Jahre der Übertragung des Gebäudes an den Staat, war zunächst Coburg, später dann, und noch bis heute, der Freistaat Bayern für die Weiterführung des Spielbetriebs im Coburgischen Landestheater verantwortlich.

Auch heute noch wähnt man sich darin in einer ganz speziellen Atmosphäre, was daran liegen mag, dass der Entwurf des im Baustil des Klassizismus gehaltenen Gebäudes von Carl Balthasar Harres stammte, einem Schüler Karl Friedrich Schinkels, der zu den bedeutendsten Architekten seiner Zeit gehörte. So verfügt das Coburger Landestheater über ein Foyer, einen Spiegelsaal sowie einem hufeisenförmigen Zuschauerraum mit drei Rängen, der über 550 Plätze verfügt. Übrigens ist das Gothaer Stadttheater, ebenfalls unter Ernst I. erbaut, nahezu identisch mit dem Coburger Pendant.

Hervorzuheben sind weiterhin einige Aufführungen im Landestheater. So wurden 1958 die Oper Diana von Solange, 1913 das Drama Klaus von Bismarck und 1978 die Oper Momo und die Zeitdiebe uraufgeführt. Heute werden pro Spielzeit 16 Inszenierungen rund 300 Mal aufgeführt, es sollte also für jeden Geschmack etwas dabei sein. Ein weiterer Grund, sich am besten gleich Karten zu sichern – denn diese sind meist schnell vergeben, und das wohl nicht umsonst.

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