Gerhard Polt – ein Kabarettist der besonderen Sorte
Von: Sabine Hutter
Vom Übersetzer zum Kabarettisten
Gerhard Polt wuchs in Altötting und München als Sohn eines Rechtsanwalts auf und studierte in München und Göteburg Altgermanistik und Skandinavistik und arbeitete als Übersetzer. Seine Karriere als Kabarettist begann mit der Hörspielproduktion „Als wenn man ein Dachs wär‘ in seinem Bau“ in der er 30 verschiedene Personen spielte, die wegen einer Sanierung aus ihrer Heimat, der Amalienstraße, vertrieben wurden. 1975 folgten die ersten Bühnenauftritte in der „Kleinen Freiheit“ und der „Kleinen Nachtrevue“. Die zwölfteilige Sketchreihe „Fast wia im richtigen Leben“ machte Gerhard Polt, an der Seite von Gisela Schneeberger, einem großen Publikum vertraut. Kinofilme wie „Kehraus“, „Germanikus“ und „Man spricht deutsh“ folgten.
1979 wurde vom ZDF Polts Manuskript für die Sendung „Einwürfe aus der Kulisse“ um einige kritische Passagen über Friedrich Zimmermann gekürzt. Polt ließ das nicht auf sich sitzen und revanchierte sich im Jahr darauf bei der Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises, wo ihm erneut verboten wurde, über Zimmermann zu reden. Er füllte seine 25-minütige Redezeit mit Schweigen und Hinweisen, wie viel Zeit bereits verstrichen war. 1980 trat er auch in der ersten „Scheibenwischer“ -Sendung auf und nahm dort nochmals Bezug auf seine Auseinandersetzung mit dem ZDF. Ein Jahr später arbeitete er am Album „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ der Toten Hosen mit und fünf Jahre später tourte er mit der Biermösl Blosn und den Hosen durch verschiedene Theater.
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