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Der Marienplatz – Urbanes Zentrum und Herz Münchens

Der Marienplatz – Urbanes Zentrum und Herz Münchens

Von: Michael Neißendorfer

„Treff ma uns am Fischbrunnen, um sechse?“ Wenn der Adressat dieser Verabredung mit der Ortsangabe nichts anfangen kann, muss es sich um einen Neu-Münchner, einen Touristen oder um einen Banausen ohne Interesse an der Stadtgeschichte handeln. Denn der Fischbrunnen auf dem Marienplatz ist einer der beliebtesten Treffpunkte in der Altstadt, Ausgangspunkt für Shopping- oder Kneipentouren und Dates und Verabredungen aller Art. Am warmen, sonnigen Tagen findet man kaum einen Platz, um sich auf dem Brunnenrand niederlassen zu können.

Einst Durchgangspunkt von Dorf zu Dorf

Der Marienplatz mit dem Neuen Rathaus - Foto: Chris 73

Schon seit Gründung Münchens im Jahr 1158 ist der Marienplatz der zentrale Platz und das pulsierende Herz Münchens. Hier traf die für die Stadtgründung verantwortliche Salzstraße in Ost-Westrichtung auf die Nord-Süd-Verbindung der schon bestehenden Dörfer Schwabing und Sendling. Heute treffen sich dort zwei U-Bahnlinien, die S-Bahn-Stammstrecke, zwei Buslinien, dutzende Taxis, hunderte Radfahrer, tausende Passanten und gefühlte hunderttausende Touristen – täglich.

Der Fischbrunnen auf dem Marienplatz - Foto: Oliver Raupach

Über die Jahrhunderte hinweg befand sich auf dem Marienplatz der Marktplatz Münchens. Hier wurden Lebensmittel wie Eier, Mehl und Wein ver- und gekauft. Und auch Fische – daher der Name Fischbrunnen -, in der Nordostecke des Platzes am Eck vom Kaufhaus Beck. 1638 entstand die Mariensäule, im Gedenken an die Schonung der Stadt während der Schwedenbelagerung im Dreissigjährigen Krieg. Erst nach dem Umzug des Marktes 1853 an die Blumenstraße erhielt der Platz den Namen Marienplatz. Vorher nannte man ihn Markt, Platz oder Schrannenplatz.

Ohne Fußgängerzone? – Kaum mehr vorstellbar

Wer heute über den Platz schlendert wird sich wundern, dass hier bis in die siebziger Jahre, zum ohnehin schon hohen Menschenaufkommen noch motorisierter Individualverkehr und einige Trambahnlinien hinzukam. Erst mit der Umgestaltung im Rahmen des S- und U-Bahnbaus und der Umwandlung weiter Teile der Innenstadt in eine Fußgängerzone wurde der Marienplatz zu dem urbanen Zentrum, das er heute darstellt.

Würden hier noch tausende Autos täglich durchrattern, wer würde sich schon gerne an den Fischbrunnen am neuen Rathaus setzen, das wuslige Treiben beobachten und auf seine Verabredung warten?

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