1. Startseite
  2. »
  3. Reise
  4. »
  5. Essen & Trinken
  6. »
  7. Schmankerl
  8. »
  9. Broatworscht, Sauäbroadn und Co. – So isst sich’s in Franken Teil 2

Broatworscht, Sauäbroadn und Co. – So isst sich’s in Franken Teil 2

Broatworscht, Sauäbroadn und Co. – So isst sich’s in Franken Teil 2

Von: Sebastian Herbst

Im ersten Teil des Zweitteilers rund um die fränkische Küche stellte ich ja bereits die richtig deftige Kost vor, für die das “17. Bundesland” auch weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist. Heute wollen wir uns einmal den etwas „leichteren“ Speisen, also den Beilagen und Zwischenmahlzeiten widmen, die man in Franken so verzehrt.

Bei einer fränkischen Brotzeit kann keiner widerstehen... - Foto: © Rainer Giel / PIXELIO

Natürlich spielt dabei die Brotzeit eine ganz wichtige Rolle, wenn diese auch eigentlich nicht aus direkt aus Franken, sondern eher aus Bayern kommt und sich hier wie dort durch einige Scheiben Schwarzbrot, verschiedene Wurst- und Käsesorten, Pressack, Rettich und einer Portion Angemachten, einer würzigen Käsecreme, auszeichnet, die in Bayern als Obatzda bekannt ist.

Wenn einem der Sinn nach einer deftigeren Mahlzeit steht, so wird diese meist von rohen Klößen begleitet, zu deren Zubereitung ausschließlich rohe, geriebene Kartoffelklöße sowie einige Brotwürfel zur Auflockerung des Teiges verwendet werden. Dazu gesellen sich Weiß-, Blau- und Sauerkraut sowie Wirsing und – vor allen Dingen im mittelfränkischen Knoblauchsland – auch Spargel.

...und beim Lebkuchen auch nicht - Foto: Holger Schossig

Hat der Franke einmal Lust auf etwas Süßes, so gibt es für ihn zu Weihnachten eigentlich nur den Nürnberger Elisenlebkuchen, der seinen Ursprung im Kloster von Heilsbronn hatte und jedes Jahr ab Anfang September zusammen mit dem feinen Christkindelmarktglühwein verkauft wird. Im restlichen Jahr wird das je nach Region entweder als “Küchla” oder “Krapfen” bezeichnete, meist runde Hefeteiggebäck bezeichnet, die man in Bayern wiederum als “Auszogne” kennt. Dabei wird der Teig so geformt, dass sich in der Mitte eine sehr dünne Schicht befindet, wohingegen sich außen ein dicker Wulst zeigt. Der Krapfen wird dann in heißem Schmalz gebacken und anschließend mit Puderzucker angerichtet. Eine äußert schmackhafte Zwischenmahlzeit abseits all dem heutigen Schlankheitswahn.

Damit wäre wir auch schon am Ende unserer Rundreise durch die fränkische Küche angelangt. Sie sollten nun eine grobe Vorstellung von dem haben, was im nördlichen Teil Bayerns so gegessen wird. Natürlich gibt es dabei immer wieder regionale Unterschiede, sei es nur in der Bezeichnung oder Zubereitung, oder doch gleich in Form von neuen oder völlig abgewandelten Gerichten. Doch mit diesem Wissen wird man Sie wenigstens nicht mehr so schnell als “Neigschlaafder” (=Zugezogener, ferner: Fremder) bezeichnen.

Ähnliche Beiträge