Von: Anke Becker
Die Römerstraße Via Claudia Augusta geht ursprünglich auf einen Verbindungsweg der Kelten zurück. Ab circa 15 v. Chr. wurde dieser Weg ausgebaut, um das erhöhte Verkehrsaufkommen zu lenken. Die Via Claudia Augusta war Handelsstraße, diente den Truppen bei Feldzügen und verband Italien mit seiner Provinz Raetia. Sie führte über Donauwörth und Augsburg bis nach Füssen. Nach dem Untergang des römischen Reiches, wurde die überregionale Via Claudia Augusta immer unwichtiger.

Die Römerstraßen waren von politischer Bedeutung für Italien. Nur durch sie konnte die Expansionspolitik Roms glücken. Die neu eroberten Ländereien wurden an Italien angeschlossen, indem sie an das Straßennetz angebunden wurden. Diese Anbindung ermöglichte einen starken kulturellen Austausch zwischen den Eroberern und den neuen Untergebenen. Es fand aber nicht nur ein kultureller Austausch statt, sondern ein Austausch von Waren. Durch die Römerstraßen konnte über das ganze riesige Reich hin Handel getrieben werden. Aber auch militärisch waren die großen, ausgebauten Straßen enorm wichtig: Nur über sie war eine schnelle Bewegung von Truppen und eine entsprechende Versorgung mit Lebensmitteln, Waffen etc. möglich.

Effektiv waren die Römerstraßen auch für die schnelle Weiterleitung von Informationen. Nicht nur Kuriere konnten auf den Straßen optimal vorankommen, es gab noch eine weitere Möglichkeit der Kommunikation. Durch eine sehr gerade Führung der langen Straßen konnten längere Straßenabschnitte überblickt werden. Alle sieben Kilometer wurde ein Wachtposten aufgestellt, der über Sichtkontakt und entsprechende Zeichen Informationen weiterleiten konnte.
Die Via Claudia Augusta war die direkte Verbindungsstraße nach Italien. Sie war ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt Augsburg. Hier ist der Verlauf aber nur bruchstückhaft erhalten geblieben zum Beispiel als Maximilianstraße im Stadtkern Augsburgs.