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Die Königsbrunner Heide – Lebensraum für gefährdete und seltene Arten

Die Königsbrunner Heide – Lebensraum für gefährdete und seltene Arten

Von: Anke Becker

Die Heideflächen um Königsbrunn (Landkreis Augsburg) gehören zu den sogenannten Lechtalheiden. Diese Heiden Süddeutschlands sind Schotterheiden. Sie unterscheiden sich hinsichtlich des Bodens und der Pflanzen stark von den Heidelandschaften im Norden Deutschlands wie z.B. der Lüneburger Heide. Der Schotter der Lechtalheiden wurde vom Fluss Lech antransportiert und nach natürlichen Verschiebungen des Flussbettes als neuer Lebensraum von Pflanzen erschlossen. Die Lechtalheiden, die sich auf dem Gebiet zwischen dem schwäbischen Rain und dem oberbayerischen Schongau erstrecken, stehen zum großen Teil unter Naturschutz. Auch die Königsbrunner Heide gehört zum Naturschutzgebiet Stadtwald Augsburg.

Blumenwiese in der Heide mit wild wachsenen Orchideen - Foto: Andreas Kunze

Wieso ist die Königsbrunner Heide so schützenswert? Hier haben über die Jahrhunderte und Jahrtausende die verschiedensten Pflanzen und Insekten ein Zuhause gefunden. Diese Vielfalt kam zum einen durch die vom Lech mitgeführten Pflanzensamen aus anderen Regionen zu Stande, die dort keimen und leben konnten, zum anderen durch Pflanzenarten, die hier ihren nördlichsten bzw. westlichen Verbreitungspunkt erreicht haben. Aber nicht nur seltene Pflanzenarten wie Enziane oder Orchideen (viel unscheinbarer als die gekauften Orchideen!), sondern auch vom Aussterben bedrohte Reptilien und Pilze leben hier. Neben den gefährdeten Arten bietet die Königsbrunner Heide aber auch einer Vielzahl an ungefährdeten Arten einen Lebensraum zum Beispiel Zauneidechse, Zitronenfalter oder Heideröschen. Seltene und vom Aussterben bedrohte Arten, die man in der Königsbrunner Heide noch finden kann, sind die Kreuzotter, der Kleine Feuerfalter, die Spinnen-Ragwurz (Orchidee) und Saftlinge (Pilze).

Möchte man das Naturschutzgebiet gerne selbst einmal erkunden, sollte man darauf achten, das Wegenetz – wenn möglich – nicht zu verlassen. Gut geeignet für einen solchen Ausflug ist zum Beispiel die Blütezeit der Sumpf-Siegwurz, einer pink blühenden Gladiolen-Art, in den Monaten Juni und Juli. Der angelegte Naturforscherlehrpfad sollte genügend Raum zum Erleben der Natur bieten, so dass keine Tiere gestört werden und keine Schäden an Pflanzen entstehen.

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