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Aktuelle Arbeitslosenquote in Bayern

Arbeitslosenquote in Bayern
Arbeitslosenquote in Bayern

Die aktuelle Arbeitslosenquote in Bayern ist zwar saisonbedingt leicht gestiegen, sie ist aber dennoch mit 3,6 Prozent (Dezember 2012) die niedrigste im Bund, gefolgt von Baden-Württemberg mit 3,9 Prozent.

Bundesweit waren im Dezember 2012 insgesamt 6,7 Prozent Personen ohne sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Das Land Bayern weist in einigen Landkreisen sogar Vollbeschäftigung auf.

Davon gehen Arbeitsmarktforscher bei einer Quote von unter 2,00 Prozent aus. Die wenigen Arbeitslosen sind dann fast ausschließlich Personen, die sich momentan beruflich umorientieren, denn betriebsbedingte Kündigungen gibt es so gut wie keine. Dieses erfreuliche Phänomen kann beispielsweise der bayerische Landkreis Eichstätt vorweisen, hier gab es im Dezember 2012 gerade 1,2 Prozent Arbeitslose.

München Arbeitslosenquote

Aktuelle Arbeitslosenquote der Landkreise in Bayern

Insgesamt waren im Dezember 249.000 Menschen in Bayern ohne Job, das war ein Anstieg gegenüber dem Vormonat um knapp 14.600 Personen. Dieser Anstieg ist fast ausschließlich durch die Saison bedingt, das Baugewerbe pausiert traditionell ab Dezember.

Bei der bayerischen Arbeitslosenquote bedeutete dieser Zuwachs einen Anstieg um 0,2 Prozent. Es gab allerdings auch einen Anstieg um 19.100 Erwerbslose gegenüber dem Dezember 2011, dieser Anstieg basiert vorrangig auf einer leicht nachlassenden Konjunktur.

In 35 von 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten herrscht eine Arbeitslosenquote von unter 3,00 Prozent. Die bayerischen Arbeitsagenturen bezeichnen auch das als Vollbeschäftigung, weil es in einem strukturstarken Land wie Bayern natürliche Fluktuationen von Beschäftigten geben müsse. Diese führen zu kurzfristiger Arbeitslosigkeit, die eben jene 3,00 Prozent Quote verursacht. Spitzenreiter bei der Beschäftigung ist Eichstätt (siehe oben), Schlusslicht die Stadt Nürnberg mit einer Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent.

Bezirke von Bayern gut aufgestellt
Bezirke von Bayern gut aufgestellt

Im Regierungsbezirk Niederbayern verzeichneten die Statistiker einen Anstieg von 0,5 auf 3,5 Prozent, dieser Bezirk gab damit seine vormalige Spitzenposition an die Bezirke Unterfranken, Oberbayern und Schwaben mit je 3,4 Prozent ab.

Das Schlusslicht ist der mittelfränkische Bezirk mit 4,6 Prozent. Experten der Nürnberger Bundesanstalt bezeichnen den bayerischen Arbeitsmarkt als nach wie vor außerordentlich robust, auch im Jahr 2012 sei die Arbeitslosenquote im Bundesland nochmals um 0,1 Prozent gesunken und erreichte den niedrigsten Stand der letzten 20 Jahre.

Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wurde mit 4.827.000 Personen sogar ein neuer Rekord seit dem Jahr 1974 erzielt. Die Ausgangsposition für das Jahr 2013 bezeichnete Wirtschaftsminister Martin Zeil von der FDP als gut, ab Mitte 2013 erwarte er sogar einen nochmaligen Aufschwung.

Oberfranken Entwicklung Arbeitsmarkt

Bayerische Wirtschaft ist verhalten optimistisch

Die VBW (Vereinigung Bayerische Wirtschaft) bestätigt vorsichtig den Optimismus des Ministeriums. Der bayerische Arbeitsmarkt sei zwar in guter Form, sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt auf einer Vorstandsitzung Anfang Januar 2013.

Man dürfe jedoch die Konjunkturrisiken in mehreren Weltregionen nicht außer Acht lassen. Auch die europäische Stagnation könne zu Rückschlägen führen, die möglicherweise auf den bayerischen Arbeitsmarkt durchschlagen. Der bayerische DGB-Landesvorsitzende Matthias Jena nahm eine grundsätzlich andere Position ein.

Nach seiner Auffassung sei die positive Betrachtung des Arbeitsmarktes im Land einer zu oberflächlichen Analyse geschuldet. In Wahrheit hätten die Beschäftigung im Niedriglohnsektor, Leiharbeit, Werkverträge sowie befristete Arbeitsverträge zugenommen. Auch verwies Jena auf das Problem versteckter Jugendarbeitslosigkeit in Bayern.

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Bayerische Jugendarbeitslosigkeit

Auf den ersten Blick geht es bayerischen jungen Erwerbstätigen top, die Jugendarbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen liegt nur bei mageren 2,8 Prozent. Der Bayerische Rundfunk hat hingegen nachrecherchiert und behauptet, die Zahl sei geschönt.

Man habe nur die der Bundesagentur gemeldeten Jobsuchenden erfasst, so BR-Reporterin Claudia Gürkov. Nach den Hochrechnungen der Journalisten gibt es in Bayern 38.000 junge Arbeitslose, von denen nur 28.000 bei der Arbeitsagentur gemeldet seien.

Damit würde die Quote von 2,8 auf rund 3,8 Prozent steigen, was allerdings ebenfalls kein dramatischer Wert ist.

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net ginasanders
Mitte-Links: ©panthermedia.net Juergen Priewe

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