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Die Akademie der Bildenden Künste in München

Die Akademie der Bildenden Künste in München

Von: Sebastian Herbst

Die Akademie der Bildenden Künste, die heute knapp 700 Studenten als Kunsthochschule dient, ist nicht nur eine der bedeutendsten, sondern auch eine der ältesten deutschen Lehrinstitutionen ihres Faches. Vermutlich noch vor der offiziellen Gründung 1770 durch Kurfürst Maximilian III. Joseph entstanden, wird heute gerne das Jahr 1808 als Gründungsjahr bezeichnet, was jedoch schlicht falsch ist! Hier wurde lediglich der Titel „Königliche Akademie der Bildenden Künste“ verliehen, das „Akademie“ trug sie jedoch schon früher im Namen.

Die Akademie der Bildenden Künste in München - Foto: David Kostner, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode

Nach der Umbenennung errang die Akademie jedoch schnell Ansehen und erreichte wohl Mitte des 19. Jahrhunderts unter den Direktoren Wilhelm von Kaulbach und Karl Theodor von Piloty sowie mit Künstlern wie Franz von Defregger oder Adolf von Hildebrand ihre Blütezeit. Diese hielt auch über ein halbes Jahrhundert an, bis die Bedeutung der Schule nach dem Ersten Weltkrieg rasch schwand. Im Dritten Reich wurde sie durch Berufung von nationalsozialistischen Künstlern zu einem Instrument des Regimes, bis sie im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurde, wobei zahlreiche Kunstwerke verlorengingen. Die Bibliothek blieb dabei glücklicherweise verschont und stellte als eine der besten und umfangreichsten ihrer Art zwar einen gewissen Reiz dar, dennoch hatte es die Akademie aufgrund ihrer nationalistischen Vorgeschichte zunächst recht schwer, wieder Anerkennung und damit Dozenten und Studenten zu gewinnen.

Dank mehrerer Modernisierungen, einerseits bei den Stilen, andererseits aber auch an den Gebäuden, sowie der Verleihung des neuen Namens, gelang es der nun „Akademie der Bildenden Künste“ genannten Schule in München wieder, an Ansehen zu gewinnen und zumindest in Deutschland zu einer der bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art aufzusteigen. Wann sie die Spuren der 30er und 40er Jahre jedoch endlich abgeschüttelt haben wird, bleibt fraglich.

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