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Der Illuminatenorden – die Geheimgesellschaft aus Ingolstadt

Der Illuminatenorden – die Geheimgesellschaft aus Ingolstadt

Von: Marlene Soff

Als der Kirchenrechtler Adam Weishaupt im Jahr 1776 den Illuminatenorden ins Leben rief, stand ein freiheitlicher Gedanke hinter dieser Idee. Das ursprüngliche Ziel dieser als Geheimgesellschaft bezeichneten Gemeinschaft war es nämlich, die Herrschaft von Menschen über andere Menschen durch Aufklärung unnötig zu machen. Doch Zeit seines Bestehens rankten sich zahlreiche Mythen um den Illuminatenorden, welche letztendlich auch zum Verbot der Geheimgesellschaft führten. Nichtsdestotrotz findet sich der Illuminatenorden noch heute in vielen Geschichten, und so ist es nicht verwunderlich, dass auch noch immer viel über diesen Verbund gemunkelt wird.

Von der Gründung bis zum Untergang

Der Gründer des Illuminatenordens: Adam Weishaupt

Der Gründer des Illuminatenordens, Adam Weishaupt, war Professor für Kirchenrecht und auch für praktische Philosophie. Tätig in diesen Bereichen war er an der Universität Ingolstadt, von wo aus er auch seinen Geheimbund startete. Ursprünglich nannte er zusammen mit zwei seiner Studenten diese Vereinigung den Bund der Perfektibilisten. Sieht man sich einmal den Grundgedanken und die vorherrschende Stimmung der damaligen Zeit an, so erklärt sich auch schnell das gewählte Symbol für den Orden, die Eule der Minerva. In gewisser Weise war Weishaupt von einigen Zwängen getrieben und vermutete hinter fast allen Dingen in seinem Leben jesuitische Strippenzieher. Aus diesem Grund war die vorherrschende Idee seines Ordens auch die Aufklärung der Menschen über diesen Umstand.

Das Symbol des Bundes: die Eule der Minerva

Während der ersten beide Jahre war der Orden im Grunde genommen nicht recht viel mehr als ein Lesezirkel. Erst im Jahr 1778, als Franz Xaver von Zwack, der später Regierungspräsident der Pfalz wurde, sich für Weishaupt und den Orden interessierte, wurde dieser zu einem Geheimbund ernannt und in Illuminatenorden umbenannt. Im gleichen Jahr kam dann auch der Adlige Adolph Freiherr Knigge zum Illuminatenorden und überzeugte Weishaupt davon, eine komplette Umstrukturierung des Bundes vorzunehmen. Dermaßen neu organisiert, gingen die Verantwortlichen des Ordens dann dazu über, andere Zusammenschlüsse wie die Freimaurer oder auch bestimmte Logen durch das Anwerben von Mitgliedern zu unterwandern. Über die nächsten Jahre wuchs der Illuminatenorden auf diese Weise erheblich an, was zu einer gewissen Überheblichkeit der Verantwortlichen führte. Und wo Überheblichkeit regiert, bleiben auch Streitigkeiten nicht lange im Verborgenen.

Kurfürst Karl Theodor verbot den Illuminatenorden

So kam es, wie es kommen musste, zwischen den beiden Hauptinitiatoren Weishaupt und Knigge spannte sich die Situation immer weiter an.Daraufhin dauerte es auch nicht lange, bis eben diese Unstimmigkeiten öffentlich ausgetragen wurden, was wiederum dazu führte, dass die bayrische Obrigkeit auf den Orden aufmerksam wurde. Das Ende vom Lied war schließlich, dass Kurfürst Karl Theodor den Illuminatenorden in den Jahren 1784 und 1785 in mehreren Edikten verbot.

Über Mythen und Geschichten

Auch wenn nach außen stets erklärt wurde, dass der Illuminatenorden lediglich das Ziel der Aufklärung verfolge, vermuteten zahlreiche Menschen weitaus größere Verschwörungen hinter diesem Geheimbund. So sagte man den Illuminaten nach, dass diese für die Französische Revolution verantwortlich seien. Es wird jedoch auch immer wieder ein Zusammenhang zu okkulten und übernatürlichen Handlungen hergestellt, wobei diese Mythen wohl eher auf den Bemühungen von Nachahmergruppen zurückgehen. Zu guter Letzt wurden die Illuminaten auch immer wieder gerne in Geschichten und Romanen benutzt, ebenso im Film „Illuminati“ mit Tom Hanks, was ebenfalls zu deren zweifelhaften Ruf führte. Wie heißt es doch so schön? Die Wahrheit wird wohl im Dunkeln bleiben!

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