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Der Tourismus im Bayerischen Wald gestern und heute

Der Tourismus im Bayerischen Wald gestern und heute

Von: Tanja Ranzinger

foto-tanja-22Der Tourismus um 1935 brauchte sicherlich viel weniger Luxus und Komfort, als man es heute für selbstverständlich hält. Im Gegenzug waren die Übernachtungspreise im Luftkurort Bodenmais um ein Vielfaches günstiger als heute. Die damaligen Sommerfrischler wie sie zu dieser Zeit genannt wurden, bezahlten für ein Zimmer 70 Pfennig bis 1 Mark. Heute hingegen kostet eine Übernachtung mit Frühstück ab 18 Euro. In den Top Adressen legt man dafür allerdings bis zu 80 oder gar 100 Euro je Nacht hin.

Der Bayerische Wald war schon immer ein Anziehungsmagnet für Touristen - Foto: © hajo-hempel / PIXELIO
Der Bayerische Wald war schon immer ein Anziehungsmagnet für Touristen - Foto: © hajo-hempel / PIXELIO

Während bereits um 1911 damit geworben wurde, dass es im Ort eine Badeanstalt gab, die Herberge Licht hat, oder ein Wasserklosett zur Verfügung stand, war dies damals Luxus für die Feriengäste. Wurde damit geworben, dass ein Telegraph im Hause ist oder eine Quellwasserleitung, führte man ein gehobenes Feriendomizil. Heute hingegen muss es schon ein Luxuszimmer mit Wellnessbereich im Hause geben, damit man halbwegs an Urlaub denken kann. Immer mehr Annehmlichkeiten werden dem Urlauber geboten, damit er sich auch ja wohl fühlt. Braucht man so viel Luxus wirklich? Ist es nicht besser, man würde sich einfach auf sich selbst konzentrieren und diese Auszeit zum Entspannen nutzen?

Eine offizielle Statistik belegt, dass 1950 bereits 2.776 Übernachtungen verzeichnet werden konnten. Damals verfügte der heute sehr beliebte Urlaubsort gerade einmal über 178 Betten. Heute verbringen über 130.000 Feriengäste pro Saison ihren Urlaub dort. Somit lebt Bodenmais vom Tourismus, weshalb man 32 Hotels, eine Klinik, 121 Pensionen, sechs Gasthöfe und 326 Ferienwohnungen zur Auswahl hat.

Auch das Freizeitprogramm hat sich im Gegensatz zu früher komplett geändert. Die damaligen Sommerfrischler brauchten nicht etwa ein abwechslungsreiches Kulturprogramm oder etwa ein Candlelight Dinner, viel mehr fanden sie Erholung beim Heu machen und Heidelbeerpflücken. Die Städter wollten das gesunde Landleben genießen, was damit verbunden war, Herbergsbesitzern tatkräftig unter die Arme zu greifen.

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