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Die Spielvereinigung Greuther Fürth – das Kleeblatt und seine Geschichte

Die Spielvereinigung Greuther Fürth – das Kleeblatt und seine Geschichte

Von: Holger Schossig

Denkt man an erfolgreiche Zeiten mittelfränkischen Fußballs, dann muss man lange in den Annalen der Geschichte graben. Da gab es einst zwei Vereine, die zusammen den deutschen Fußball dominierten und sogar die komplette Nationalmannschaft stellten. Neben dem 1. FC Nürnberg war das der Verein aus der Nachbarstadt: die Spielvereinigung Fürth. Diese Zeiten sind leider schon lange vorbei, auch hat die Spielvereinigung Fürth mittlerweile den Zusatz „Greuther“ im Namen und ist seit 1997 ununterbrochen in der 2. Fußball-Bundesliga und damit der dienstälteste Verein.

Die erfolgreichsten Jahre

Das aktuelle Vereinswappen der SpVgg Greuther Fürth

Begonnen hat alles 1903, als man beim TV Fürth 1860 eine Fußballabteilung gründete und diese Spielvereinigung nannte. Drei Jahre später wurde die Abteilung losgelöst und ab diesem Zeitpunkt als eigenständiger Verein geführt. Die erste Meisterschaft ließ dann auch nicht lange auf sich warten: Von 1912 bis 1914 wurde der Verein dreimal hintereinander Meister in der Ostkreisliga und qualifizierte sich somit für die Süddeutsche Meisterschaft. Deren Gewinn konnte dann im dritten Anlauf 1914 gefeiert werden. Somit spielte der Verein zum ersten Mal um die Deutsche Meisterschaft, die gegen den VfB Leipzig mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen wurde. Fürth war zum ersten Mal Deutscher Fußballmeister!

Zwar unterlagen die Fürther nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1920 im Finale um die Deutsche Meisterschaft dem Erzrivalen 1. FC Nürnberg mit 0:2, konnten aber 1926 und drei Jahre später, 1929, das Finale für sich entscheiden. In beiden Jahren hieß der Gegner Hertha BSC Berlin und in beiden Jahren setzte man sich mit 4:1 bzw. 3:2 durch. Die zweite und dritte Meisterschaft waren unter Dach und Fach.

Eine lange Durststrecke

Eine der ersten Mannschaften der SpVgg Fürth aus dem Jahr 1905

Die große Zeit der Fürther war danach vorbei. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Mannschaft 1948 in die Amateurliga Bayern ab, schaffte zwar den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga Süd, blieben dort aber bis 1963. Nachdem die Bundesliga gegründet wurde, konnten sich die Fürther aufgrund der schlechten Platzierung nicht für die 1. Liga qualifizieren und spielten somit zweitklassig. Bis 1983 konnte man sich in der Regionalliga Süd bzw. in der 2. Bundesliga halten, dann erfolgte der Abstieg in die Oberliga Bayern, vier Jahre später sogar in die Landesliga.

Auf in bessere Zeiten

Armin Veh führte 1997 die Fürther zurück in die 2. Bundesliga - Foto: Hanneys-vans

Der Wendepunkt kam 1990. Damals besiegte man als Viertligist Borussia Dortmund im DFB-Pokal. Ab diesem Zeitpunkt ging es auch in der Liga wieder aufwärts. 1994 qualifizierte man sich für die neugegründete Regionalliga, bevor es 1997 mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga klappte. Dazwischen lag allerdings noch eine Fusion mit dem TSV Vestenbergsgreuth. Grund war die hohe Verschuldung der Spielvereinigung Fürth. Durch die Fusion 1996 konnte man auch finanziell wieder mithalten, der Name änderte sich in SpVgg Greuther Fürth und die Erfolge kamen. Seit 1997 spielt man nun ununterbrochen in der 2. Liga und ist Jahr für Jahr in der Spitzengruppe mit dabei – auch wenn es mit dem Aufstieg bisher noch nicht geklappt hat.

Fußball gespielt wurde von 1903 bis 1906 auf dem Schießanger, bis 1910 dann an der Vacher Straße und seit 1910 schließlich am Ronhof. 1997 – nach dem Aufstieg in Liga 2, erhielten die Fürther ein neues Stadion, das zuerst Playmobil-Stadion hieß, seit 2010 nun Trolli Arena.

Neben den drei deutschen Meisterschaften 1914, 1926 und 1929 wurden die Fürther 1914, 1923, 1931 und 1950 Süddeutscher Meister, 1918, 1923, 1925, 1926 und 1927 Süddeutscher Pokalsieger und im Jahr 2000 Deutscher Hallenpokalsieger.

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