Alfons Goppel – Landesvater aus Leidenschaft
Von: Anke Becker


Alfons Goppel, von 1962 bis 1978 Ministerpräsident von Bayern – Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F014898-0001 / Patzek, Renate / CC-BY-SA
Goppel stammte aus einer Handwerkerfamilie mit neun Kindern. Das Albertus-Magnus-Gymnasium in Regensburg besuchte Goppel ab 1916 und studierte nach seinem Abitur ab 1925 Juristik in München. Er wurde aktiv in der katholischen Studentenverbindung Erwinia sowie in anderen ähnlichen Studentenverbindungen. Goppel ließ sich nach seinem Abschluss als Rechtsanwalt in Regensburg nieder und wurde 1930 Mitglied in der bayrischen Volkspartei (BVP), einer katholisch ausgerichteten Partei, die sich nach der Machtergreifung und Gleichschaltung 1933 auflöste. Goppel wurde Mitglied der SA und der NSDAP.
Seine eigentliche politische Karriere begann nach dem Zweiten Weltkrieg in der CSU: 1947 wurde er Landrat, 1952 Bürgermeister von Aschaffenburg, ab 1954 Abgeordneter im Bayerischen Landtag, 1957 Staatssekretär im Bayerischen Justizministerium, 1962 Innenminister und Ministerpräsident. Im Anschluss war Alfons Goppel bis 1984 Mitglied des Europaparlamentes. Außerdem fuhr er für die CSU die besten Landtagsergebnisse in ihrer Geschichte ein (1974: 62 % der Stimmen).
Er ist Ehrenbürger von München, Regensburg und Hof und erhielt verschiedene Verdienstabzeichen zu Lebzeiten sowie einen Straßennamen in München zu seinem 100. Geburtstag. Auch eine Stiftung, die Alfons-Goppel-Stiftung, ist nach ihm benannt, die es sich seit den 80er Jahren zum Ziel gemacht hat, bayerische Bürger für die Entwicklungshilfe zu interessieren und gerade jungen Menschen in Entwicklungsländern nachhaltig durch Bildung zu helfen.
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