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Schulpolitik in Bayern

Schulpolitik in Bayern

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Schulpolitik in Bayern

In Anlehnung an das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sind die 16 Landesregierungen des Föderalstaates durch weitreichende Kompetenzabtretungen in der Ausübung ihrer Exekutiv- und Legislativgewalt erheblich gehemmt.

Die Bildungspolitik, welche vollständig dem Kompetenzbereich der Länder unterliegt, ist deshalb für die Parteien ein entscheidender Parameter, um sich auf Landesebene zu profilieren.

Das Thema Bildung ist somit durch die Immanenz von Streitereien geprägt und ein primärer Bestandteil einer jeden Landtagswahl. Trotz anregender Diskussionen, innovativer Erneuerungen und fürsorglicher Versprechen der Politik werden regelmäßig die Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen vernachlässigt: Struktur, Einheit und Sicherheit. 

[sws_green_box box_size=“640″]Der Freistaat Bayern ist politisch hingegen durch eine stetige parlamentarische Mehrheit der CSU geprägt, konnte sich im Rahmen der nationalen Koordination des Schul- und Hochschulsystems jedoch nur bedingt rühmen. Vorbildlich schnitten die bayrischen Schulen während der PISA-Studie von 2001 in den Bereichen Hauptschule und Realschule ab. [/sws_green_box]

Eine sehr niedrige Abiturquote von 20 Prozent relativierte diese Ergebnisse jedoch in einem signifikanten Ausmaß, da ein großer Anteil von potentiellen Abiturienten lediglich eine Realschule oder sogar eine Hauptschule besuchte. Die darauffolgenden bildungspolitischen Maßnahmen der CSU offenbarten eine schiere Überforderung des Kultusministeriums, die Weichenführung neu zu justieren.

Pisa Studie [HD] – Laut Gedacht Folge 26

Vom Scheitern und Schweigen

Gefangen in den Traditionen und Bräuchen einer Volkspartei misslang es der bayrischen Landesregierung den Bildungssektor innovativ zu beleben.

Infolge eines breiten Medienechos zur Problemsituation der Hauptschulen aus dem Jahre 2006 entschloss sich der damalige Fraktionsvorsitzende den unangenehmen Klang schlichtweg an einer Wand abprallen zu lassen. Die gravierenden Resultate über das Scheitern der Hauptschule und dessen immensen Reputationsverlust wurden mit der Bemerkung übergangen, sie sei noch immer die beliebteste Schulform Bayerns.

Auch wenn keine fachkundige Untersuchung über den Realitätsverlust der verantwortlichen Bildungspolitiker existiert, erschlossen sich die fahrlässigen Fehlleistungen der Landesregierung ebenso dem gemeinen Wähler. Auch wenn der Wahlkampf des Jahres 2008 neue Impulse einbrachte und eine Initiative zu systemischen Veränderungen einleitete, lösten die realen Ergebnisse in der Bevölkerung Bayerns lediglich Ernüchterung aus. Gefördert wurde nicht die Bildung als Ganzes, sondern die spezifische Aufzucht einer Elite.

Schulpolitik: Landesregierung will an G8 festhalten

Das bildungspolitische Kalkül einer frühen Separierung der Schüler nach dessen Eignung und Wissensstand mag womöglich die Quote erfolgreicher Abiturienten stärken, verantwortet auf lange Sicht jedoch eine signifikante Zerklüftung der Gesellschaft und eine Diskriminierung von Schülern aus einem bildungsfernen Hintergrund in Anbetracht der Chancengleichheit innerhalb einer Gesellschaft.

Ein Wahlkampf der bewegt

Die Schlagzeilen der nationalen Medien legten darüber hinaus die obligatorischen Prüfungsleistungen am Ende der 4. Klasse in einen äußerst kritischen Fokus.

Experten urteilten in diesem Kontext häufig, dass der ansteigende Leistungsdruck den Grundschülern im Rahmen ihrer geistigen Entwicklung schadet und sie durch die vorzeitige Konfrontation mit dem Alltagsleben von Erwachsenen mental belastet. Nach all der Kritik scheinen sich die kreativen Köpfe des Bildungssektors jedoch in den Vordergrund geschoben zu haben.

Auch der anbrechende Wahlkampf wirft neue Ideen und radikale Veränderungen auf, die Bayerns Schulen fit machen sollen, um die Problemstellungen von sozialer Gerechtigkeit und leistungsbezogener Diversifikation anzugehen. Ein Beschluss des Haushaltsausschusses des bayerischen Landesparlamentes legte dafür im Jahre 2012 die finanziellen Grundlagen.

Sie haben die Wahl! – Thema: Schulpolitik und Studiengebühren

Der bildungspolitische Impuls rettete 215 Lehrerplanstellen, garantiert die quantitative Förderung von 2.600 Lehrstellen und schrieb 135 neue Vollzeitstellen für Verwaltungsangestellte aus. Es ist ein positiver Schritt in eine zukünftige Legislaturperiode.

Artikelbild Oben: ©panthermedia.net Yuri Arcurs

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