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Ludwig I. von Bayern – ein Lebemann auf dem Thron

Ludwig I. von Bayern – ein Lebemann auf dem Thron

Von: Michael Neißendorfer

Wie kaum ein anderer bayerischer König hat Ludwig I. das Bild Bayerns und Münchens geprägt. Sein Vater Maximilian I., war viel zu sehr mit Napoleon und dessen Kriegen beschäftigt. Sein Enkel Ludwig II. hingegen, war viel mehr mit sich selbst beschäftigt. Einzig sein Sohn Maximilian II. Joseph kam ihm in seiner Hingabe zu Wissenschaft und Kunst sowie seiner Bayernliebe gleich.

Unter Ludwig I. wuchs Bayern zu einem angesehenen, selbständigen Königreich heran, zugleich machte er München zu einem international beachteten Kunstzentrum.

Ludwig I. als Kronprinz

Ludwig I. im Alter von 40 Jahren

1810, mit 24 Jahren, heiratete Ludwig I. als bayerischer Kronprinz die Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Im Gedenken an diese Hochzeit findet seit über 200 Jahren das Münchner Oktoberfest auf der nach der jungen Prinzessin benannten Theresienwiese statt. Ludwig war in diesen jungen Jahren gerne mal aufmüpfig und schließlich auch unter denjenigen, die seinen Vater davon überzeugen konnten, das Bündnis mit Napoleon zu lösen. Zehn Tage vor der für Napoleon entscheidenden Niederlage bei der Völkerschlacht in Leipzig, wechselte Bayern ins Lager der siegreichen Preussen und Österreicher. Als Reminiszenz an die darauf folgenden Befreiungskriege gegen Napoleon lies Ludwig II. die Befreiungshalle auf dem Michelberg bei Kelheim errichten.

Politisches Wirken

Das Grab von Ludwig in der Basilika St. Bonifaz - Foto: Krischnig

Nach dem Tod seines Vaters Maximilian I. am 13. Oktober 1825 wurde Ludwig als bayerischer König inthronisiert. Er regierte zunächst liberal, hob die Pressezensur auf und verlegte die Ludwig-Maximilians-Universität aus Landshut nach München. Nach der Julirevolution 1830 in Paris und der Ausbreitung der revolutionären Bewegung auf weite Teile Europas, zeigte Ludwigs Politik zunehmend reaktionäre Tendenzen.

Er führte die Zensur wieder ein und beseitigte die Pressefreiheit. Im Zuge der Affäre um die spanische Tänzerin und Geliebte Ludwigs, Lola Montez, musste er 1848 abdanken. Ludwig lebte noch 20 Jahre als Privatmann und förderte weiterhin die Künste – aus seiner Privatschatulle wohlgemerkt. Er starb am 29. Februar 1868 im Alter von 81 Jahren und ist in der Basilika St. Bonifaz in München begraben.

Ludwig I. als Baumeister und Förderer der Künste

Ludwig I. ließ unter anderem das Siegestor bauen - Foto: Ogmios

Ludwig I. hat das Münchner Stadtbild wie kein zweiter geprägt. Er ließ viele noch heute wichtige Bauwerke errichten, darunter die Ludwigstraße mit der Universität, die Feldherrnhalle, das Siegestor, die Staatsbibliothek, den Königsplatz mit Glyptothek, Propyläen und Antikensammlung, die Alte Pinakothek, die Ruhmeshalle und die Bavaria-Statue auf der Theresienwiese. Seine wichtigsten Baumeister waren dabei Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner.

Ein treffendes Bild von Ludwig I. gibt das Gemälde „Kronprinz Ludwig in der spanischen Weinschänke zu Rom“ von Franz Ludwig Catel, welches in der Neuen Pinakothek gehängt ist. Der Kronprinz ist dort als „Primus inter Pares“ im Kreise der um ihn gescharten Künstler und Freunde dargestellt. Eine joviale Szene, eine gut gelaunte Runde. Der junge Kronprinz inmitten seiner Künstler. Herrlich.

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