Echt.Stark.Oberfranken!

Echt.Stark.Oberfranken!

Von: Sebastian Herbst

Oberfranken expandiert, das kann niemand bestreiten. Die Wirtschaft stabilisiert sich auch in schwachen Regionen, der Regierungsbezirk wird auch für Spitzenkräfte aus arbeitsplatztechnischer Sicht interessanter – und dabei behält man sich hier immer noch die locker leichte Art, miteinander umzugehen, vor. Es scheint so, als kenne jeder jeden, die Leute sind freundlich, die Landschaft schön, das Bier gut. Was könnte da treffender sein, als dem Bezirk, der schon zu viel mehr als nur einem Bezirk geworden ist, zu einer richtigen Marke mit Wiedererkennungswert zu verhelfen. Einen Slogan zu verpassen, wie sich das für Marken eben so gehört.

Auch das Logo sieht echt stark aus!

Gesagt, getan. Oder auch nicht?! Denn man verpasse mal einem Ort, einer Art Firma, die über eine Million Mitarbeiter zählt und deren Firmengelände eine Fläche von über 7.000 km² aufweist, einen wirklich alles einschließenden Slogan. Eine schwere Aufgabe, das befanden selbst die mit der Aufgabe betreuten Marketingagenturen. Und zudem ist es ja sowieso viel sinnvoller, wenn ein Oberfranke seine eigenen Vorstellungen mit einbringen kann. Oder eben viele Oberfranken.

Und so riefen die vier oberfränkischen Zeitungen, der „Nordbayerische Kurier“, das „Obermain-Tagblatt“, die „Neue Presse“ und die „Frankenpost“ alle Bürger Oberfrankens auf, beim Finden eines Mottos mitzuwirken, das möglichst „einprägsam, treffend, pfiffig“ sein sollte. Es dauerte nicht lange, da wurde dieser Aufruf bereits mit einigen schön klingenden Sprüchen belohnt, von denen eine semifinale Sitzung des Lenkungskreises die drei besten auserwählte, aus denen schließlich ein gemeinsamer Slogan gebastelt werden sollte.

  • „Unvorstellbar echt!“ (Herr Töpert aus Bayreuth)
  • „Genussregion Oberfranken — ein starkes Stück Bayern“ (Wolfgang Frohn aus Scheuenstein)
  • „Ein starkes Stück Bayern / www.oberfranken.de“ (Horst Krohn aus Bayreuth)

Heraus kam mit „Echt.Stark.Oberfranken!“ etwas, das nicht nur alle drei Teile treffend ineinander vereint, sondern auch das Motto Oberfrankens „klar, plakativ, prägnant und leicht verständlich und merkfähig“ auf den Punkt bringt. Der gesamte Prozess der Sloganfindung soll zudem richtungsweisend für eine noch stärker verbundene Mentalität der Oberfranken sein und die Bewohner noch näher verbinden. Das jedenfalls aus dem Munde der Fachkreise.

Und was sagt nun der Oberfranke zu dem ganzen Tohuwabohu? Zumindest ich finde diese Entwicklung nicht schlecht. Es ist vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, einen solch frischen Wind im doch sonst so konservativen Oberfranken zu spüren – aber hey, es muss doch auch vorangehen, wirtschaftlich zum Beispiel. Und da ist mit dem neuen Slogan sicherlich ein Anfang gemacht.

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