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Die Glasstraße in Bayern

Die Glasstraße in Bayern

Die Glasstraße, die sich im Bayerischen Wald befindet, ist rund 250 Kilometer lang. Sie verläuft von Passau bis nach Neustadt an der Waldnaab und verbindet damit den Bayerischen Wald mit dem Oberpfälzer Wald. Die Materialien zur Glaserzeugung fanden sich in dieser Region schon sehr früh, sodass vor rund 700 Jahren die Glasstraße bereits ihren Ursprung hatte.

Noch heute erinnern Skulpturen und Ausstellungsstücke an diese Zeit. Von Passau beginnend, führt übrigens auch eine interessante Ferienstraße der Glasstraße entlang.

In Weißenstein bei Regen kann eine ganz besondere Attraktion besichtigt werden, welche die Glasstraße auszeichnet. Am Fuß der Bergruine befindet sich der berühmte gläserne Wald. Die Bäume aus Glas werden nachts mit Licht geflutet, sodass ein faszinierendes Bild aus Kunst und Geschichte entsteht. In Rauhbühel kann dagegen eine gläserne Scheune besichtigt werden.

Mit bemalten Kunsthandwerken aus Glas zeigt sich die Scheune ebenfalls in einem wunderbaren Licht. Die künstlerischen Bildnisse sind dabei nicht zu übersehen. Die gläserne Kapelle in Zwiesel ist ein weiterer interessanter Anlaufpunkt an der Bayrischen Glasstraße.

Selbst Glasblasen

Glasbläserkunst wie vor 2.000 Jahren

Die Glasbläserkunst an der Glasstraße ist durchaus sehr bekannt. Schon im Mittelalter wurde Glas an der Bayerischen Glasstraße hergestellt. Aber nicht nur Gefäße aus Glas wurden produziert, sondern auch die berühmten Butzenscheiben.

Butzenscheiben wurden früher in Kirchenfenstern verarbeitet und in Blei gefasst. Diese Art von Fenstern waren, und sind noch überaus kunstvoll und überaus beliebt. Nichtsdestotrotz waren natürlich auch Vasen, Trinkbecher und Kelche aus Glas während dieser Zeit im Hochadel sehr angesehen.

Ab dem 17. Jahrhundert entwickelten sich die Glashütten weiter, sodass auch Glasperlen – beziehungsweise Rosenkränze aus Glas produziert wurden. Ab dem 19. Jahrhundert wurden dann neue Technologien angewandt, um auch moderne Leuchten & Lampen aus Glas herzustellen zu können, wie man sie bei dem verlinkten Shop schön sehen kann. Obwohl sich also viele Betriebe der technischen Industrie verschrieben haben, um optische Gläser für Brillen oder Mikroskope herzustellen, haben die Glashütten entlang der Glasstraße dem mundgeblasenen Glas nicht abgeschworen. Dementsprechend führen verschiedene Betriebe noch immer diese Kunst mit der Glasmacherpfeife fort.

Glasmanufaktur von Poschinger

Wanderwege der Bayerischen Glasstraße

Die historische Glashüttenwanderung führt von Gaisbach nach Grainet. Auf der rund 22 Kilometer langen Wanderung können kunstvoll verzierte Vasen und Lampenschirme aus Glas in Augenschein genommen werden. Der Glasschleifererweg führt von Gehenhammer in einem Rundweg über Moosbach wieder zurück.

Auf diesem etwa 80 Kilometer langen Wanderweg befinden sich Betriebe, die sich mit der Glasveredelung befasst haben. Von Polieren bis hin zum kunstvollen Keilschliff wurden hier die Kunstwerke aus Glas zu Ende gefertigt.

Der gläserne Steig ist dagegen sogar eine rund 99 Kilometer lange Wanderung von Arrach nach Grafenau. Bei dieser Wanderung können natürlich ebenfalls diverse Glasmuseen besucht werden. In diesen sind Werke der vergangenen Zeit ausgestellt, welche die Glasmacherkunst den Touristen näher bringt. Vor rund 2.000 Jahren wurde die Kunst des Glasblasens übrigens in Libyen erfunden. Reisende trugen diese Kenntnisse in alle Welt und verbreiteten dieses Glaskunst Handwerk.

Die Bayerische Glasstraße vermittelt noch heute das damalige Können dieser Künstler. Die Glasbläser entwickelten ein Gefühl für die Glasmacherpfeife, sodass wunderbare und extravagante Skulpturen beziehungsweise Vasen, Krüge, Lampenschirme oder auch Schmuck entstanden. Die Glasmacherkunst war ein sehr gut behütetes Geheimnis, um das Kunstvolle beziehungsweise das Mystische zu wahren. Wer sich der Glasmacherkunst hingeben möchte, der hat die Möglichkeit, an der Bayerischen Glasstraße selbst ein Kunstwerk zu kreieren. Hingehen, Stauen, Ausprobieren. Wir wünschen dir viel Spaß. 

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net Giuseppe Anello

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