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Der ATS Kulmbach 1861 – Großer Sport aus einer kleinen Stadt

Der ATS Kulmbach 1861 – Großer Sport aus einer kleinen Stadt

Von: Sebastian Herbst

Es gab schon verrückte Gesetze in der Vergangenheit. So zum Beispiel das im Sommer 1819 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. ausgesprochene Turnverbot, das als eine nötige Maßnahme gesehen wurde, um den teilweise sogar tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Turnbefürwortern und Turnverfechtern ein Ende zu setzen. Das Verbot hielt sich dann auch über 40 lange Jahre, bevor es 1861 dem Druck der Öffentlichkeit unterlag.

Tradition auf regionaler Ebene: Der ATS Kulmbach

Wie nötig die Auflösung des Turnverbots war, lässt sich bereits daran erkennen, dass kurze Zeit später, nämlich am 23. März 1861, der heutige Allgemeine Turn- und Sportverein Kulmbach 1861 e.V. gegründet wurde, damals noch unter dem vergleichsweise einfachen Namen „Turnverein 1861“. Der Zulauf war dennoch unbestreitbar: Vier Jahre später zählte man bereits 80 Mitglieder. Für ein Land, in dem man fast ein halbes Jahrhundert nichts mit Sport am Hut haben durfte, ist dies ein beachtlicher Wert in einer eher kompakten Stadt wie Kulmbach.

Aufgrund der Expansion des Vereines war es unumgänglich, eine eigene Halle zu bauen. Selbige wurde 1893 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Es folgte die Ausrichtung mehrerer überregionaler Sportereignisse wie zum Beispiel das Nordbayerische Bezirksturnfest oder das Turnfest des Akademischen Turnerbundes. Im Jahr 1931 fusionierte man dann mit dem Turnerbund Kulmbach zur Kulmbacher Turnerschaft. Fünf Jahre später zählte der Verein schon über 700 Mitglieder.

Während der Kriegswirren des Zweiten Weltkriegs zeitweise auf Eis gelegt, folgte am 3. März 1946 die Neugründung unter dem bis heute verwendeten Namen ATS Kulmbach. Die ehemalige Popularität gelang der Verein sofort zurück: Zum 110-jährigen Bestehen erschien sogar der damalige Bundeskanzler Willy Brandt.

Auch heute ist der ATS Kulmbach aus der oberfränkischen und auch nordbayerischen Sportlandschaft nicht mehr wegzudenken. Mit insgesamt 19 Abteilungen bietet er seinen derzeit über 2.500 Mitgliedern ein sehr breit gefächertes Spektrum an Sportarten, wobei sich zu den „Standards“ wie zum Beispiel Fußball oder Tischtennis auch Exoten wie Boxen, Eissport, Faustball und Fechten gesellen – und natürlich wird auch noch geturnt!

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