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Das Schloss, in dem Schneewittchen geboren wurde

Das Schloss, in dem Schneewittchen geboren wurde

Von: Sebastian Herbst

Jährlich statten rund 20.000 Menschen dem Lohrer Schloss einen Besuch ab – meist, um etwas über den Spessart zu erfahren. So erfährt man zum Beispiel, dass es den Menschen hier in früheren Zeiten sehr schlecht ging, bis man sich das, was es hier eh im Überfluss gibt, wirtschaftlich zu Nutze machte: die Bäume.

Märchenhaft sieht es ja schon mal aus, das Lohrer Schloss - Foto: Sven Teschke, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode

Doch spätestens, wenn die Besucher des Schlosses von der fantastischen Geschichte erfahren, die sich hier einst abgespielt haben soll, interessieren sich nur noch die wenigstens für Wald und Wirtschaft. Karlheinz Bartels, seines Zeichens Apotheker, vor allem aber bekannt geworden als Fabuloge, will nämlich herausgefunden haben, dass niemand geringeres als Schneewittchen im Lohrer Schloss geboren worden sein soll. Hier soll es dann mit seiner bösen Stiefmutter gelebt haben, bis die das arme Mädchen mit mehreren Tötungsversuchen attackierte und Schneewittchen fliehen musste. Nach dem Tod der Stiefmutter ließ es sich dann wieder öfters in Lohr blicken. Sogar heute noch, das sagen zumindest die Lohrer. Und laden jeden ein, der die Geschichte anzweifelt, sich selbst zu überzeugen.

Der Sprechende Spiegel ist im Museum ausgestellt - Foto: Spessartmuseum, Manfred Scherer

So fantastisch sich diese Geschichte über das Lohrer Schloss darstellt, so trocken erscheint dann auch schon die „Belegbare“: Vermutlich im Jahre 1340 begonnen, dauerte es wohl nicht allzu lange, bis der zuerst nur als Wohnturm ausgelegte Bau in Lohr am Main fertiggestellt war. Nach mehreren Anbauten wurde der Name „Lohrer Schloss“ auch urkundlich erstmals 1389 festgehalten. Zum Zeitpunkt, zu dem sich die Geschichte rund um Schneewittchen abgespielt haben soll, also in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, befand sich das Schloss bereits seit fast 200 Jahren in Händen der Kurmainzer, bis es 1814 ans Königreich Bayern fiel und von da an zeitweise verschiedene Ämter, zum Beispiel das Landratsamt, beherbergte. Nachdem dieses jedoch nach der Gebietsreform 1972 nicht mehr benötigt wurde, kann man sich seitdem voll und ganz dem 1936 eröffneten Spessartmuseum widmen. Ein Schritt, der sich gelohnt hat.

Ach ja, noch etwas: Um die Geschichte rund um Schneewittchen noch zu untermauern, ist im Spessartmuseum der angeblich sprechende Spiegel zu finden. Versuchen Sie es doch bei einem Besuch mal selbst herauszufinden, ob dieser echt ist. Sie wissen ja: „Spieglein, Spieglein an der Wand…

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