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Christopher Street Day: „Schwule“ Ampelmännchen erobern Münchner Innenstadt

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Christopher Street Day: „Schwule“ Ampelmännchen erobern Münchner Innenstadt

Zugegebenermaßen ist der aktuelle Titel dieses Beitrags recht plakativ gewählt, doch handelt es sich hierbei um eine auffallende Initiative für mehr Toleranz und gegen Homophobie. Das erklärte Vorbild ist die aktuelle Kampagne der Stadt Wien, die anlässlich des Eurovision Song Contests auf ungewöhnliche Ampelmotive setzte und in diesem Zusammenhang für mehr Toleranz warb. Die Kampagne der schwulen und lesbischen Ampelmännchen kommt dem bevorstehenden Christopher Street Day zu. Die aktuelle Position der kuriosen Ampel ist derzeit noch nicht bekannt.

München setzt ein Signal für mehr Toleranz

[dropcap]D[/dropcap]er Kreisverwaltungssausschuss gab vor zwei Tagen bekannt, dass man 10.000 € in eine Kampagne für mehr Toleranz anlässlich des diesjährigen Christopher Street Days – kurz CSD –  investieren möchte. München zeigt sich auf diese Weise weltoffen und wirbt für ein offenes und tolerantes Wertesystem unserer Gesellschaft. Zum CSD am 11. Juni sollen die kuriosen Scheiben an den Ampeln installiert werden. Kritische Stimmen, die sich im Hinblick auf die anfallenden Kosten für diese Kampagne erheben, sei gesagt, dass diese Scheiben natürlich auch fortan in der Stadt verwendet werden können. Die eigentliche Position ist noch nicht bekannt gegeben worden, so sind die Münchner und die Gäste des CSD dazu eingeladen, Münchens Innenstadt auf ungewöhnliche Art und Weise für sich zu entdecken.
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München orientiert sich am Wiener Beispiel

Christian Vorländer –  Stadtrat und SPD-Mitglied –  verkündete, das direkt zum CSD lesbische, heterosexuelle und schwule Pärchen in ganz München aufleuchten. Es handelt sich vor allem um die zentral gelegenen Ampeln der Stadt. Er versteht diese Aktion als wahrhaft wichtiges Signal gegen die aufkommende Homophobie und für ein tolerantes sowie weltoffenes Miteinander. Zweifelsohne deutet die aktuelle Aktion auf das Wiener Vorbild anlässlich des bevorstehenden Eurovision Song Contest.

München orientiert sich am österreichischen Vorbild. Hier wurden vor Ort 50 schwule, lesbische und heterosexuelle Ampelmännchen in der Stadt installiert. Der ESC verweißt mit dieser Aktion auf den Life Ball, der wiederum zugunsten HIV-positiver Menschen veranstaltet wird. Gerade am Wiener Beispiel wurde deutlich, dass diese charmante Aktion sehr gut ankommt.

Christopher Street Day

Christopher Street Day in Deutschland

Der  Christopher Street Day geht auf die frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 zurück. An diesem Tag fand der Stonewall-Aufstand statt, der auf die Zunahme der gezielten Razzien in homosexuelle Kneipen zurückzuführen ist. Über mehrere Tage lieferten sich Homosexuelle mit der Polizei regelrechte Straßenschlachten. Bis zum heutigen Tage möchte man jedes Jahr diesem Aufstand ein Zeichen setzen und hat den Christopher Street Day ins Leben gerufen. Die Feierlichkeiten finden traditionsgemäß am letzte Sonnabend im Juni statt. Gemeinsam feiert man im Zuge eines Straßenumzug die vergangenen Ereignisse und protestiert für mehr Toleranz. Ausgehend von New York überrollte dieser Feiertag die gesamte Welt und findet seit 1976 auch in Deutschland statt. Die ersten CSD Umzüge verliefen durch Berlin und Bremen. In der Schweiz findet dieser Festmarsch unter der Bezeichnung Christopher Street Liberation Memorial Day statt. Zum heutigen Tage findet in beinahe jeder größeren Stadt in Deutschland der CSD statt.

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[box type=success]Buntes Spektakel für mehr Toleranz weltweit

So avanciert dieser besondere Tag in einigen Metropolen Deutschlands zu einem wahren Highlight, das den Vergleich mit Karnevalsumzüge und Technoparaden nicht scheut. Der CSD wird hierzulande nicht ausschließlich am ursprünglichen Datum des Aufstands veranstaltet, sondern an den Wochenenden von Juni bis hin zum August. Jeder Beteiligte zeigt am CSD stolz, seine eigene sexuelle Identität. Im Zuge der letzten Jahre hat sich die Bezeichnung Gay Pride für den „homosexuellen Stolz“ durchsetzen können.

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Fazit

  •  In diesem Jahr plant München zum CSD ganz besondere Ampelmännchen und Paare in der gesamten Innenstadt. Der Stadtrat hat sich erst kürzlich für diese Aktion entschieden.
  • Zum heutigen Zeitpunkt sind die Positionen der einzelnen Männchen – schwule, heterosexuelle und lesbische Pärchen – noch nicht bekannt gegeben worden. Wobei man davon ausgeht, dass der Fokus auf der Innenstadt liegt.
  • München orientiert sich am Beispiel aus Wien anlässlich des diesjährigen Eurovision Song Contest.

Der Christopher Street Day wiederum lässt sich auf das Jahr 1969 zurückführen und den Stonewall Aufstand im Zuge zunehmender Razzien und eines aufsteigenden Gewaltpotenzials der Polizei gegenüber Homosexuellen. Auf diesen Aufstand folgten tagelange Straßenschlachten. Heute werden deutschlandweit in zahlreichen Städten der CSD in Form von bunten und ausgelassenen Straßenmärschen gefeiert. München setzt in diesem Jahr ein charmantes und doch recht deutliches Signal gegen Homophobie und für mehr Toleranz in der Gesellschaft.

Weiterführende Links zur Information

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/aktion-zum-christopher-street-day-muenchen-bekommt-schwule-ampelmaennchen-1.2486142

Bildquellen
Artikelbild: © panthermedia.net /Toni Anett Kuchinke
Bild in der Artikelmitte: © panthermedia.net / Andreas Metz

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