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Bayern – das Paradies der Bierkultur

Bayern – das Paradies der Bierkultur

Von: Eranie Funderburk

foto-eranie-25Die Geschichte des Bieres reicht tausende von Jahren zurück. Deutschland und ganz im speziellen Bayern ist das Land der Biertrinker. Das Statistische Bundesamt stellte im Jahr 2008 fest, dass sich etwa die Hälfte aller deutschen Brauereien in Bayern befinden. Man zählte 2008 insgesamt 1.319 Betriebe in Deutschland, von denen befanden sich 628 im Freistaat Bayern. Leider sind einige Brauereien mittlerweile insolvent, zum Beispiel die Firma Bürgerbräu in Naila (Frankenwald), Ingobräu in Ingolstadt oder Holzkirchener Oberbräu. Dennoch gibt es nach wie vor viele Bierliebhaber, die Freude daran haben die Konsumenten mit dem „flüssigen Brot“ zu beglücken.

In Bayern schmeckt das Bier halt am besten - Foto: © Jürgen Heimerl / PIXELIO
In Bayern schmeckt das Bier halt am besten - Foto: © Jürgen Heimerl / PIXELIO

Ursprünglich wurde das Bier an mehreren Orten erfunden. In Südasien trinkt man Reisbier, in Afrika Hirsebier und in Mittelamerika Maisbier. Die ältesten Funde machten Archäologen in Südmesopotamien. Die Sumerer genossen etwa 4.000 vor Christus regelmäßig „ein kühles Helles“. Später wurde diese Erfindung von den Babyloniern, den Ägyptern, den German und vielen anderen Kulturen übernommen und weiterentwickelt. Die Römer und die Griechen betrachteten den Gerstensaft als Heilmittel und bevorzugten als Genussgetränk den Wein.

In den ersten Jahrhunderten nach Christus war das Bierbrauen den Frauen vorbehalten. Später übernahmen die Klöster die Braukunst. Der Konsum von Bier war immer erlaubt und die Mönche begründeten es mit dem lateinischen Satz „Liquida non frangunt ieunum“ (=Flüssiges bricht das Fasten nicht). Jeder Mönch durfte bis zu 5 Liter Bier am Tag trinken. Doch die Mönche begannen auch für die Bevölkerung zu brauen und so entstanden die Klosterschenke. 1040 n. Chr. verlieh der Freisinger Bischof dem Kloster Weihenstephan das Brau- und Schankrecht. Diese Klosterbrauerei ist die älteste noch heute existierende Brauerei. Auch Hildegard von Bingen empfahl den Genuss von Bier zur Regeneration der seelischen Leiden.

Das berühmte Kloster Weltenburg am Donaudurchbruch - Foto: Foto: © hajo-hempel / PIXELIO
Das berühmte Kloster Weltenburg am Donaudurchbruch - Foto: Foto: © hajo-hempel / PIXELIO

1516 wurde das Reinheitsgebot von Herzog Wilhelm IV verordnet. Es besagt, dass zur Bierherstellung nur Gerste, Hopfen und reines Wasser verwendet werden darf. Das deutsche Bier muss laut Gesetz auch heute noch in Deutschland ausschließlich aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser hergestellt werden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hielt die Industrialisierung bei den Brauereien Einzug. Seit etwa 100 Jahren erobert vor allem das bayerische Bier die ganze Welt.

Das Münchner Bier zum Beispiel gilt als Delikatesse. Es gibt verschiedene Biersorten, sie werden je nach Sorte der verwendeten Hefe in obergärige Biere (z. B. Altbier, Kölsch, Weizenbier) und untergärige Biere (z. B. Bock, Doppelbock, dunkles Bier, Starkbier, Pils, Helles) eingeteilt. Dazu kommen noch Rauchbier, Weißbierpils, Hausbräu, alkoholfreies Bier und Biermixgetränke. Zu den Top Ten der beliebtesten Biersorten zählt man Oettinger Bier, Krombacher, Bitburger, Warsteiner, Becks, Hasseröder, Veltlins, Paulaner, Radeberger und Erdinger. Derzeit zählt Nordrhein-Westfalen als „Deutscher-Meister“ im Biertrinken.

Doch in Bayern ist der Genuss von Bier nicht nur Tradition, sondern eine Lebenseinstellung! Nicht umsonst gibt es in Bayern die ältesten Brauereien wie die Klosterbrauerei Weltenburg (gegr.ca. 1.050 v. Chr.), die Klosterbrauerei Scheyern (gegr. ca. 1.119 n. Chr., die Brauerei zum Kuchlbauer in Abensberg (gegr. ca. 1.300 n. Chr.) und viele mehr. In Bayern gibt es eine echte Bierkultur und diese ist sehr stark mit vielen Traditionen verknüpft. Es gibt nicht schöneres, als im Sommer ein zünftiges Maß oder Hefeweizen in einem Biergarten zu genießen. Sie werden diese Erfahrung nie wieder missen wollen, wenn Sie es einmal erlebt haben. Hat Sie das Bierfieber gepackt? Sie können noch viel mehr darüber erfahren und zwar auf den Seiten Bayrisches Bier und bei der  „Biersekte“.

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